Dokument: Umfrage an niedergelassenen Zahnärzten zu ihrer Behandlung von Bruxismus
Titel: | Umfrage an niedergelassenen Zahnärzten zu ihrer Behandlung von Bruxismus | |||||||
Weiterer Titel: | Survey of dentists in private practice on their treatment of bruxism | |||||||
URL für Lesezeichen: | https://docserv.uni-duesseldorf.de/servlets/DocumentServlet?id=54253 | |||||||
URN (NBN): | urn:nbn:de:hbz:061-20201001-111847-3 | |||||||
Kollektion: | Dissertationen | |||||||
Sprache: | Deutsch | |||||||
Dokumententyp: | Wissenschaftliche Abschlussarbeiten » Dissertation | |||||||
Medientyp: | Text | |||||||
Autor: | Taghavi, Jalleh [Autor] | |||||||
Dateien: |
| |||||||
Beitragende: | Prof. Dr. Ommerborn, Michelle [Gutachter] Prof. Dr. med. Dr. med. dent. Depprich, Rita [Gutachter] | |||||||
Dewey Dezimal-Klassifikation: | 600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften » 610 Medizin und Gesundheit | |||||||
Beschreibungen: | Im Allgemeinen wird unter Bruxismus das unbewusste Knirschen und
Gegeneinanderpressen der Zähne verstanden [183]. Wissenschaftlich setzt sich immer mehr die Erkenntnis durch, dass zwischen dem im Wachzustand auftretenden diurnalen Bruxismus und dem während der Nacht auftretenden Schlaf-Bruxismus (SB) unterschieden werden sollte [113]. Die Prävalenz des Bruxismus liegt in westlichen Ländern zwischen 6,5 % und 88 % [4]. Dieser große Schwankungsbereich ist der uneinheitlichen Diagnostik des Krankheitsbildes und der Verwendung unterschiedlicher diagnostischer Kriterien geschuldet. Die Ätiologie des Bruxismus wird als multifaktoriell angenommen. Ein eindeutiger ätiologischer Faktor ist bis heute noch nicht gefunden. Demzufolge werden auch verschiedene Therapien zur Behandlung des Bruxismus beschrieben. Früher wurden zur Behandlung von Bruxismus unter anderem okklusale Adjustierungen durchgeführt. Heute besteht jedoch Konsens, dass die Bruxismus-Therapie konservativ und reversibel erfolgen sollte. Neben pharmakologischen, psychologischen und physiologischen Behandlungen werden zur Therapie des Bruxismus aus zahnmedizinischer Sicht vorwiegend Okklusionsschienen empfohlen. Der wissenschaftliche Beleg für die Wirksamkeit einer bestimmten Therapie steht jedoch noch aus. In diesem Zusammenhang stellte sich die Frage, inwieweit diese Erkenntnisse die niedergelassenen Zahnärzte erreicht und sich auf die Therapie ihrer Bruxismus- Patienten ausgewirkt haben. Im deutschsprachigen Raum fehlen bisher Erhebungen zur Behandlung von Bruxismus in niedergelassenen Zahnarztpraxen. Es gibt jedoch Studien aus den USA, die sich mit dieser Thematik beschäftigt haben. Die 1993 [109] und 1995 [148] in den USA erhobenen Studien zeigten, dass die am häufigsten verordnete Therapieform die Behandlung mit einer Okklusionsschiene ist. Es gilt daher als sehr wahrscheinlich, dass dies auch in Deutschland die häufigste Therapieform sein dürfte. Da, wie bereits erwähnt, diesbezüglich Datenerhebungen aus dem deutschsprachigen Raum fehlen, wurde ein Fragebogen entwickelt, der an alle niedergelassenen Zahnärzte der Zahnärztekammer Nordrhein und Westfalen Lippe verschickt wurde. Vorab wurde hier Bruxismus von den Craniomandibular Disorders (CMD) abgegrenzt und als „das unbewusste Knirschen und Pressen der Zähne“ definiert. Anschließend wurde darauf hingewiesen, dass sich der Fragebogen nur auf Patienten mit dem Krankheitsbild Bruxismus beschränkt, und um die Beantwortung des dreiseitigen Fragebogens gebeten. Neben der soziodemographischen und deskriptiven Datenerhebung wurde vorwiegend auf die Behandlung und Verordnungsweise der verschiedenen Therapiemöglichkeiten eingegangen. Sofern teilnehmende Zahnärzte ihre Bruxismus-Patienten selbst therapierten, wurde um die Beantwortung der Fragen gebeten. Hierbei war es von Interesse, Informationen zu den jeweils verordneten Therapien, den verordneten Aufbissschienentypen und den Verordnungsweisen der Aufbissschienen zu erhalten. Anschließend wurden Informationen zu Ansichten und Kenntnissen bezüglich des Bruxismus erhoben. Die Ergebnisse zeigen, dass es eine Übereinstimmung zwischen den praktizierenden Zahnärzten und den wissenschaftlichen Empfehlungen gibt, nämlich dass die Therapie von Bruxismus konservativ und reversibel erfolgen sollte. Allerdings gibt es zwischen den allgemein praktizierenden Zahnärzten und den spezialisierten Zahnärzten einen Unterschied bezüglich der Therapieform, des präferierten Okklusionsschienentyp und der durchschnittlichen Anzahl verordneter Okklusionsschienen. Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass es eines beschleunigten und verbesserten Transfers wissenschaftlicher Erkenntnisse aus den Forschungseinrichtungen in die niedergelassenen Praxen bedarf.Bruxism is defined as an unconscious grinding and clenching of the teeth [183]. Scientifically, there is a growing realization that a distinction should be made between diurnal and nocturnal bruxism [113] . The prevalence of bruxism in Western countries has been reported to be between 6.5% an 88% [4] .This wide range is likely due to the inconsistent diagnosis of bruxism and the use of different diagnostic criteria. The etiology of bruxism is assumed to be multifactorial and a clear etiological factor has not been found yet. Various therapies for the management of bruxism are described. In the past, management of bruxism was included occlusal adjustment. Currently there is a consensus that the management of bruxism should be conservative and reversible. In addition to pharmacological, psychological and physiological treatments, the most commonly applied therapy is the occlusal splint. However, the scientific evidence on the clinical effectiveness of any particular therapy is still pending. In this context, it is of interest if recent scientific findings and recommendations have reached the general dentists and if they have had an effect on their therapy of bruxism. In German-speaking countries, data on how bruxism is treated in the established dental practice are lacking. There are a few studies on this topic from the United States from 1993 [109] and 1995 [148] showing that the most commonly prescribed therapy of bruxism was treatment with occlusal splints. It is likely that the occlusal splint is also the most common form of therapy in Germany. Since no such data is available in Germany, a questionnaire was developed and mailed to all dentist, who were currently active members of the statutory dental insurance providers of the German North Rhine and Westphalia-Lippe area. For this survey, bruxism was defined as “the Involuntary grinding and clenching of the teeth” and so differentiated from Craniomandibular Disorders (CMD). The questionnaire was limited to data involving patients with bruxism and respondents were asked to only answer the tree-page questionnaire, if they treated their bruxism-patients themselves. In addition to sociodemographic and descriptive data, data on therapy and decision making for various treatment options was collected. Special emphasis was put on capturing information on prescribed therapies, the types of occlusal splint used and instructions for their use. Afterward, information on personal opinions and knowledge of bruxism were collected. The results of this questionnaire showed that there is a consensus between the practicing dentists and the scientific recommendation that the management of bruxism should be conservative and reversible. However, there is a difference between General Dentists and Dental Specialists in terms of the type of therapy, the preferred occlusal splint and the average number of prescribed occlusal splints. The results indicate that accelerated and improved transfer of scientific knowledge from research institutions to established practices is needed. | |||||||
Lizenz: | Urheberrechtsschutz | |||||||
Fachbereich / Einrichtung: | Medizinische Fakultät | |||||||
Dokument erstellt am: | 01.10.2020 | |||||||
Dateien geändert am: | 01.10.2020 | |||||||
Promotionsantrag am: | 12.02.2020 | |||||||
Datum der Promotion: | 26.08.2020 |