Dokument: Optimale Dosis einer Lenalidomid-Erhaltungstherapie nach Hochdosistherapie und autologer Blutstammzelltransplantation bei Patienten mit Multiplen Myelom: Finale Analyse der Düsseldorfer Phase-III LenaMain-Studie

Titel:Optimale Dosis einer Lenalidomid-Erhaltungstherapie nach Hochdosistherapie und autologer Blutstammzelltransplantation bei Patienten mit Multiplen Myelom: Finale Analyse der Düsseldorfer Phase-III LenaMain-Studie
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URN (NBN):urn:nbn:de:hbz:061-20200123-100610-4
Kollektion:Dissertationen
Sprache:Deutsch
Dokumententyp:Wissenschaftliche Abschlussarbeiten » Dissertation
Medientyp:Text
Autor: Gerrlich, Celina [Autor]
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Dateien vom 21.01.2020 / geändert 21.01.2020
Beitragende:Prof. Dr. med. Fenk, Roland [Gutachter]
Priv.-Doz. Dr. med. Schimmöller, Lars [Gutachter]
Stichwörter:Multiples Myelom, Lenalidomid, Stammzelltransplantation
Dewey Dezimal-Klassifikation:600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften » 610 Medizin und Gesundheit
Beschreibungen:Die Hochdosistherapie mit anschließender autologer Stammzelltransplantation ist seit Jahrzehnten ein bewährtes Konzept zur Behandlung von Patienten mit Multiplen Myelom. Zusätzlich finden sog. novel agents, wie die immunmodulatorische Substanz Lenalidomid, Anwendung in der Therapie und haben vor allem in Hinblick auf das Über-leben der Patienten einen deutlich positiven Einfluss gezeigt. Nach ersten Ergebnissen bei Patienten mit rezidivierter Erkrankung wurde Lenalidomid auch als Erhaltungstherapie nach erfolgtem Hochdosis-Konzept erprobt und zeigte in diesem Rahmen einen Benefit bezüglich des progressionsfreien und Gesamtüberlebens sowie der Ansprechraten. In den bisher durchgeführten Studien zur Lenalidomid-Erhaltungstherapie wurde eine Dosis von 10 - 15 mg verwendet, so dass die Frage, welchen Einfluss die Dosis auf die Therapieer-gebnisse und Nebenwirkungen hat, bislang unbeantwortet war.
Die LenaMain-Studie ist eine randomisierte, offene, multizentrische Phase-III-Studie, die Patienten mit Multiplen Myelom nach einer Erstlinien-Induktions- sowie Hochdosisthe-rapie mit autologer Stammzelltransplantation in zwei Studienarme randomisierte, welche beide mit sechs Zyklen einer Konsolidierungsphase mit 25 mg Lenalidomid begannen und danach je nach Studienarm mit einer Lenalidomid-Erhaltungstherapie von 25 mg oder 5 mg bis zum Progress ihrer Erkrankung behandelt wurden. Bei dem primären End-punkt der Studie handelte es sich um das ereignisfreie Überleben. Darüber hinaus ging es um die Sicherheit, Verträglichkeit sowie um das Gesamtüberleben und die Verbesserung der Remissionsraten.
Einhundertachtundachzig der 194 eingeschlossenen Patienten wurden ausgewertet. Hin-sichtlich des primären Studienziels ergab sich ein signifikant längeres ereignisfreies Überleben in dem höher dosierten Studienarm (44,8 vs. 33 Monate; p = 0,032). Bezüglich des Gesamtüberlebens war der Unterschied zwischen den beiden Gruppen nur im Trend in dem höher dosierten Arm verlängert (p = 0,16). Die Nebenwirkungen der Therapie waren vor allem hämatologischer Art, vor allem Neutropenien und Infektionen (z. B. 12% vs. 5% °III/°IV Infektionen im ersten Jahr der Erhaltungstherapie) spielten eine wichtige Rol-le, wohingegen nicht-hämatologische Nebenwirkungen insgesamt weniger relevant wa-ren. Die Wahrscheinlichkeit eine Zweitneoplasie zu entwickeln war in beiden Studienar-men gleich (p = 0,86).
Zusammengefasst zeigt sich in dieser Studie ein klarer Dosis-Wirkungseffekt. Eine höhe-re Lenalidomid-Dosis führt zu einer im Median um etwa ein Jahr längeren Remissions-dauer für den Preis einer um ca. 7% höheren Rate an schweren Infektionen pro Jahr. Aus den Ergebnissen lässt sich ableiten, dass eine Lenalidomid-Erhaltungstherapie möglichst mit der individuell maximal tolerierten Dosis durchgeführt werden sollte, um das beste Ergebnis für den Patienten zu erreichen.

For several decades, high-dose therapy with subsequent autologous stem cell transplanta-tion is a standard treatment for patients with multiple myeloma. Novel agents, such as the immunomodulatory drug lenalidomide are used for therapy with benefit on the survival of patients. Initially, lenalidomide showed its efficacy in patients with relapsed myeloma, but has also prolonged progression free and overall survivial as well as response rates in the maintenance setting after prior high-dose therapy and autologous stem cell transplan-tation. Up to now, the trials using lenalidomide as maintenance therapy were conducted with a dosage of 10 - 15 mg. Thus the question oft he optimal lenalidomide dosage remains unclear.
The LenaMain-Trial is a randomized, open-label, multicenter phase III-trial, which in-cluded patients with multiple myeloma who had received firstline treatment with high-dose therapy and autologous stem cell transplantation. After inclusion all patients recei-ved consolidation therapy consisting out of six cycles of 25 mg lenalidomide. Then, pati-ents where treated according to randomisation at the time of study entry and reiceived either lenalidomide as maintenance therapy until progression of disease with a dosage of 25 mg or 5 mg. The primary endpoint of this trial was event-free survival (EFS). Safety, tolerability, overall survival and the improvement of response rates were secondary ob-jectives of this trial.
One hundred eighty-eight of all 194 included patients were analyzed. Primary endpoint EFS was significantly longer in the group that was treated with 25 mg lenalidomide (44.8 vs. 33 month; p = 0.032). Although there was no significant difference regarding overall survival a trend towards a longer overall survival was found in the group receiving the higher dosage of lenalidomide (p = 0.16). Observed adverse events were mainly of hema-tologic. Primarily, neutropenia and infections played a relevant role (e. g. 12% vs. 5% °III/°IV infections in the first year of maintenance therapy), whereas non-hematologic adverse events were less frequent. In this context mainly neurological and gastrointestinal events occurred. The probability of developing a second primary malignancy was similar in both groups (p = 0.86).

In summary, the LenaMain-Trial shows a dose relationship for efficacy and adverse events. A higher dosage leads to a longer duration of remission but at the same time the rate of severe infections (≥ °III) increases by around 7% per year. These results imply that maintenance therapy with lenalidomide should applied at individuel maximum tolerated dosage to achieve the best patient outcome.
Lizenz:In Copyright
Urheberrechtsschutz
Fachbereich / Einrichtung:Medizinische Fakultät
Dokument erstellt am:23.01.2020
Dateien geändert am:23.01.2020
Promotionsantrag am:23.07.2019
Datum der Promotion:14.01.2020
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