Dokument: ‚Fotografiearchitektur’ - Fiktionalisierung und Neugestaltung von Architektur für die Produktion fotografischer Werke, insbesondere zu Beginn des 21. Jahrhunderts

Titel:‚Fotografiearchitektur’ - Fiktionalisierung und Neugestaltung von Architektur für die Produktion fotografischer Werke, insbesondere zu Beginn des 21. Jahrhunderts
Weiterer Titel:Architecture for photography - fictionalization and design of architecture for the production of photographic works, especially at the beginning of the 21st century
URL für Lesezeichen:https://docserv.uni-duesseldorf.de/servlets/DocumentServlet?id=38537
URN (NBN):urn:nbn:de:hbz:061-20160610-084557-4
Kollektion:Dissertationen
Sprache:Deutsch
Dokumententyp:Wissenschaftliche Abschlussarbeiten » Dissertation
Medientyp:Text
Autor: Jansen, Bernhard [Autor]
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Dateien vom 03.06.2016 / geändert 03.06.2016
Beitragende:Prof. Dr. Körner, Hans [Gutachter]
Prof. Dr. Hülsen-Esch, Andrea von [Gutachter]
Dewey Dezimal-Klassifikation:700 Künste und Unterhaltung » 720 Architektur
Beschreibung:In verschiedenen Gattungen der Bildenden Kunst ist fiktionale und neugestaltete Architektur zu sehen. Fiktionalisierung kann durch die Überführung realer Vorbilder in einen anderen materiellen, technischen oder inhaltlichen Kontext erfolgen. Bei einer Neugestaltung werden Formen, Farben, Materialien etc. ohne direktes Vorbild kombiniert.

Die Fotografie steht historisch und technisch zwischen Malerei und Grafik, Theater und Film. Deshalb können vielfältigen Möglichkeiten zur Fiktionalisierung und Neugestaltung von Architektur in den unterschiedlichen Gattungen in den Produk-tionsprozessen fotografischer Werke nutzbar gemacht werden.

In der Fotografie jedoch steht dieser Blickwinkel bisher nicht im Fokus. Zu sehr scheint die Fotografie dem Abbildenden verhaftet zu sein. Zu häufig werden schon vorhandene Architekturen als Bildelement oder Bildinhalt verwendet. Die bisweilen unbewusste Fiktionalisierung und Neugestaltung von Architektur eigens für die Produktion fotografischer Werke – hier in Analogie zur Bühnen- und Filmarchitektur als ‚Fotografiearchitektur‘ bezeichnet – muss daher in den Produktionsprozessen aufgespürt und zugeordnet werden.

Ob und wie nun die Fiktionalisierung und die Neugestaltung von Architektur für die Produktion fotografischer Werke erfolgt, ist durch die entsprechende Zuordnung im Produktionsprozess oder außerhalb möglich. Die Produktionsprozesse fotogra-fischer Werke haben drei wichtige Stadien: die Vorbereitung oder die Inszenie-rung, die Belichtung selber und die Nachbearbeitung.

Es ergeben sich nun verschiedene Ansätze, Architektur für fotografische Werke zu fiktionalisieren oder neu zu gestalten. Einige Beispiele aus der Geschichte der Fotografie verdeutlichen diese Möglichkeiten der Zuordnung: aufwendige und fanta-sievolle Kulissenaufbauten in der Tradition der Bühnenarchitektur, bearbeitete Hintergründe, Doppelbelichtungen und als Grenzfall Fotomontagen.

Die unterschiedlichen Möglichkeiten von 'Fotografiearchitektur' lassen sich schematisch einordnen. Darauf aufbauend werden aus der zeitgenössischen Fotografie Beispiele für die drei Stadien analysiert und zugeordnet. Die Kulisse und der Modellbau ermöglichen ‚Fotografiearchitektur‘ vor der Belichtung, Bewegung und Schärfe-/ Unschärfekontraste während der Belichtung und die Montage nach der Belichtung. Bei der Analyse der ‚Fotografiearchitektur‘ werden die architektonischen Elemente auf eventuelle Vorbilder hin untersucht. Außerdem wird die Art und Weise der Fiktionalisierung und der Neugestaltung von Architektur in Bezug auf den Produktionsprozess und die Rezeption dargelegt.

‚Fotografiearchitektur’ ist keine eigenständige Gattung, sondern ein neuer Aspekt bei der Betrachtung und Analyse fotografischer Werke. Mit Hilfe einer prozessorientierten Sichtweise besteht die Möglichkeit, Fiktionalisierung oder Neugestaltung von Architektur dem künstlerischen Produktionsprozess differenziert zuzuordnen. Sofern diese Zuordnung innerhalb des Produktionsprozesses fotografischer Werke möglich ist, kann von ‚Fotografiearchitektur’ gesprochen werden. Das bedeutet im Umkehrschluss, dass Fiktionalisierung und Neugestaltung von Architektur, die primär kein Teil des Produktionsprozesses fotografischer Werke ist, keine ‚Foto-grafiearchitektur’ sein kann.
Lizenz:In Copyright
Urheberrechtsschutz
Fachbereich / Einrichtung:Philosophische Fakultät » Seminar für Kunstgeschichte
Dokument erstellt am:10.06.2016
Dateien geändert am:10.06.2016
Promotionsantrag am:20.08.2015
Datum der Promotion:02.02.2016
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