Dokument: Gewaltopferversorgung im Gesundheitswesen- eine geschlechterdifferenzierte Untersuchung

Titel:Gewaltopferversorgung im Gesundheitswesen- eine geschlechterdifferenzierte Untersuchung
URL für Lesezeichen:https://docserv.uni-duesseldorf.de/servlets/DocumentServlet?id=34405
URN (NBN):urn:nbn:de:hbz:061-20150601-102634-0
Kollektion:Dissertationen
Sprache:Deutsch
Dokumententyp:Wissenschaftliche Abschlussarbeiten » Dissertation
Medientyp:Text
Autor: Willen, Katharina [Autor]
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Dateien vom 20.05.2015 / geändert 20.05.2015
Beitragende:PD Dr. med. Graß, Hildegard [Gutachter]
Dr. Lögters, Tim [Gutachter]
Dewey Dezimal-Klassifikation:600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften » 610 Medizin und Gesundheit
Beschreibung:Von Gewalt betroffene Personen sind in vielerlei Hinsicht auf die Inanspruchnahme medizinischer Hilfeangebote angewiesen. Insbesondere der Erstkontakt zu diesem Personenkreis eröffnet für das medizinische Personal eine Vielzahl von Möglichkeiten, diese Akut- und Ausnahmesituation günstig zu beeinflussen.
Inwieweit dies gelingt, hängt von multiplen Faktoren ab, die es zu prüfen gilt. In Ergänzung zu einer Repräsentativbefragung der Bundesregierung aus dem Jahre 2004, sollen die unterschiedlichen Perspektiven der Akteure des Gesundheitswesens und insbesondere die Gewaltopfer selbst analysiert werden, um aus diesen Befunden neue Erkenntnisse für ein gut ausgebautes Hilfenetzwerk ziehen zu können. Darüber hinaus soll der geschlechterdifferenzierten Betrachtung besonderes Interesse geschenkt werden.
Diese Studie betrachtet die Wahrnehmung und die medizinische Versorgung von Gewaltopfern im Einzugsgebiet der Kassenärztlichen Vereinigung Nordrhein.
Der Zugang zu Adressen für die Befragung der Ärzteschaft erfolgte einerseits im Sinne einer Querschnitterhebung aus einem großen Kollektiv im Tätigkeitsgebiet der kassenärztlichen Vereinigung Nordrhein mit Fokus auf den Großraum Düsseldorf. Im Sommer/Herbst 2006 wurden in diesem Versorgungsgebiet tätige Praxisärztinnen und Praxisärzte postalisch kontaktiert. Bei denen in der Klinik tätigen Kolleginnen und Kollegen beschränkte sich die Adressensuche auf Chirurgische, Innere/ Medizinische, Gynäkologische und Pädiatrische Abteilungen. Die Chefärzte dieser Kliniken wurden gebeten, den standardisierten Fragebogen im Kollegium zu verteilen. Diese wurden dann im Institut der Rechtsmedizin Düsseldorf gesammelt und mittels des Statistikprogramms SPSS ausgewertet. In die Analyse gelangten so 264 Fragebögen (Rücklaufquote 6,18%).
Durch Mithilfe des umfassenden Opferhilfenetzwerkes in Düsseldorf gelang es zusätzlich, einen standardisierten Fragebogen für Gewaltopfer in den entsprechenden Institutionen auszulegen. 37 Fragebögen ermöglichen Hintergrund-informationen von durch Gewalt Betroffene zu erlangen.
Der Stellenwert der medizinischen Betreuung von Gewaltopfern wird zwar durchaus als hoch bis sehr hoch eingeschätzt, die eigene, ärztliche Betreuungsrealität entspricht diesem allerdings nicht. Kenntnisse über Leitfäden zum Thema häuslicher Gewalt werden nur von knapp einem Drittel der Befragten angegeben, davon nutzen wiederum weniger als die Hälfte diese Mittel. Auch Körperschemata zur Befunddokumentation sowie eine Fotodokumentation werden vom Großteil der Befragten nicht gekannt oder genutzt.
Versorgungsstrukturen sind vorhanden, es mangelt aber an einer effektiven Vernetzung der Handelnden. Insbesondere der Informations- und Beratungsbedarf wird in der Befragung als nach wie vor sehr hoch erkenntlich. Durch prägnante Informationsbroschüren, gezielte Schulungseinheiten und (bundesweit) zentrale Anlaufstellen sollte diese Basis weiter ausgebaut werden.
Lizenz:In Copyright
Urheberrechtsschutz
Bezug:Datenerhebung Sommer/Herbst 2006
Fachbereich / Einrichtung:Medizinische Fakultät » Institute » Institut für Rechtsmedizin
Dokument erstellt am:01.06.2015
Dateien geändert am:01.06.2015
Promotionsantrag am:23.08.2014
Datum der Promotion:10.02.2015
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