Dokument: Versorgung von Gewaltopfern in der Unfallchirurgie - Schwerpunkt häusliche Gewalt

Titel:Versorgung von Gewaltopfern in der Unfallchirurgie - Schwerpunkt häusliche Gewalt
URL für Lesezeichen:https://docserv.uni-duesseldorf.de/servlets/DocumentServlet?id=27820
URN (NBN):urn:nbn:de:hbz:061-20131203-152435-8
Kollektion:Dissertationen
Sprache:Deutsch
Dokumententyp:Wissenschaftliche Abschlussarbeiten » Dissertation
Medientyp:Text
Autor: Schumann, Katharina [Autor]
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Dateien vom 01.12.2013 / geändert 01.12.2013
Beitragende:PD Dr. med. Graß, Hildegard [Gutachter]
Priv.-Doz. Dr. med. Jungbluth, Pascal [Gutachter]
Stichwörter:Häusliche Gewalt, Gewaltopfer,
Dewey Dezimal-Klassifikation:600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften » 610 Medizin und Gesundheit
Beschreibung:Hintergrund:
Das Thema häusliche Gewalt hat in den letzten Jahren immer mehr an Bedeutung gewonnen. In der Klinik und der Praxis ist es wichtig, die Ärzte zu sensibilisieren, um Gewaltopfer besser erkennen zu können. Ein weiterer wichtiger Schritt besteht in der Verbesserung der gerichtsfesten Dokumentation und der Vermittlung von Angeboten zur nachgelagerten Betreuung im psychosozialen Netzwerk. Viele Gewaltopfer stellen sich zuerst in einer Notfallambulanz vor, um sich behandeln zu lassen, deshalb ist in diesem Bereich eine Optimierung der Gewaltopferversorgung von besonderer Bedeutung. Die These, dass die bisher übliche Versorgung im Rahmen einer solchen Notfallkonsultation für Gewaltopfer mit ihren vielfältigen Problemfeldern unzureichend ist, wurde in der vorliegenden Studie überprüft.

Material und Methoden:
Es erfolgte eine retrospektive Auswertung aller ambulanten und stationären Patientenakten der Unfallchirurgie am UKD des Jahres 2004 durch einen einheitlichen Datenbogen bezüglich eines möglichen Gewalterlebens. Die erfassten Fälle wurden in häusliche, öffentliche und unklare Gewalt unterteilt sowie nach verschiedenen Stichworten ausgewertet.

Ergebnisse:
Es konnten 347 Gewaltopfer (5% der ausgewerteten Patientenakten) identifiziert werden. Davon traten 31% im öffentlichen Raum und 17% im häuslichen Bereich auf, wobei die restlichen 52% unklar blieben. Die Opfer häuslicher Gewalt waren älter als die Opfer der anderen Gewaltkategorien und es überwog der weibliche Anteil der Opfer. Besonders fiel die unvollständige Anamnese und die nicht gerichtsfeste Dokumentation auf, so dass zum Beispiel das typische Merkmal, die Mehrzeitigkeit von häuslicher Gewalt, den Akten nur in seltenen Fällen entnommen werden konnte. Es zeigten sich vor allem eher leichte Verletzungen (stumpfe Gewalt) am Kopf, Rumpf und den oberen Extremitäten.

Schlussfolgerung:
Ein traumatologisches Zentrum ist eine wichtige zentrale Anlaufstelle für Gewaltopfer. Die nachgewiesenen Lücken in der Gewaltopferversorgung belegen die Wichtigkeit der Schulung resp. Sensibilisierung der Ärzte und des medizinischen Personals zur Optimierung der fachspezifischen sowie fachübergreifenden Versorgung von Gewaltopfern und die Vernetzung der bestehenden Hilfsnetzwerkstrukturen mit dem interdisziplinären Netzwerk zur Gewaltopferbetreuung am UKD.
Lizenz:In Copyright
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Fachbereich / Einrichtung:Medizinische Fakultät » Institute » Institut für Rechtsmedizin
Dokument erstellt am:03.12.2013
Dateien geändert am:03.12.2013
Promotionsantrag am:19.12.2012
Datum der Promotion:28.10.2013
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