Dokument: Molekulare Analyse von MicroRNAs auf dem distalen langen Arm von Chromosom 10 in malignen astrozytären Gliomen

Titel:Molekulare Analyse von MicroRNAs auf dem distalen langen Arm von Chromosom 10 in malignen astrozytären Gliomen
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URN (NBN):urn:nbn:de:hbz:061-20130618-120616-9
Kollektion:Dissertationen
Sprache:Deutsch
Dokumententyp:Wissenschaftliche Abschlussarbeiten » Dissertation
Medientyp:Text
Autor: Werner, Thomas [Autor]
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Dateien vom 17.06.2013 / geändert 17.06.2013
Beitragende:Prof. Dr. Reifenberger, Guido [Betreuer/Doktorvater]
Prof. Dr. Schaal, Heiner [Gutachter]
Stichwörter:miRNA, astrozytäre Gliome, Tumorsuppressorgene
Dewey Dezimal-Klassifikation:600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften » 610 Medizin und Gesundheit
Beschreibung:In der vorliegenden Dissertationsschrift wurde die Expression von zwölf auf dem langen Arm von Chromosom 10 in der Region 10q24-qter lokalisierten Micro-RNAs (miRNAs) in einer Serie von 64 astrozytären Gliomen unterschiedlichen Malignitätsgrades im Vergleich zu normalem Hirngewebe bestimmt. Die untersuchte Tumorserie umfasste sechs diffuse Astrozytome (WHO Grad II), acht anaplastische Astrozytome (WHO Grad III), 10 sekundäre Glioblastome (WHO Grad IV) und 40 primäre Glioblastome (WHO Grad IV). Insgesamt zeigten drei der 12 miRNAs, d.h. hsa-miR-107, hsa-miR-146b und hsa-miR-346, jeweils eine signifikant verminderte Expression in den Tumoren im Vergleich zum Normalgewebe und stellen daher Tumorsuppressorkandidaten dar. Die miRNAs hsa-miR-107 und -146b wurden bereits zuvor in verschiedenen bösartigen Tumoren als potentielle Tumorsuppressorkandidaten beschrieben, während für die miRNA hsa-miR-346 bislang noch keine Rolle in der Tumorpathogenese bekannt war. In weitergehenden molekularen Analysen mittels Pyrosequenzierung von Natriumbisulfit-modifizierter DNA ließ sich für diese miRNA in den untersuchten Gliomen eine epigenetische DNA-Modifikation im Sinne einer Hypermethylierung von 5’-CpG-reichen Sequenzen als ursächlich für die signifikant verminderte Expression nachweisen. In vitro Analysen in Gliomzelllinien ergaben funktionelle Hinweise für tumorsuppressive Eigenschaften der drei miRNAKandidaten. So zeigte sich eine signifikante Verminderung der Viabilität der Tumorzellen durch Überexpression von pre-miR-107, eine Hemmung der Zellproliferation bei Überexpression von pre-miR-107 und -346 sowie eine ausgeprägte Steigerung der Apoptoserate von Gliomzellen als Folge einer Überexpression einer der drei untersuchten miRNAs. Für die drei untersuchten miRNAs gelang es nachfolgend, potentiell regulierte Zielgene zu identifizieren. So führte eine Überexpression der jeweiligen pre-miRNAs zu einer deutlich erniedrigten Expression der Gene CDK6 (hsa-miR-107), EGFR (hsa-miR-146b) bzw. SEMA6A und BCL6 (hsa-miR-346). In 3’-UTR-Luciferase Assays ließ sich die direkte Regulation dieser Zielgene durch hsa-miR-107 bzw. hsa-miR-146b nachweisen und mittels Western-Blot bestätigen. Für hsa-miR-346 stehen zum jetzigen Zeitpunkt die Validierung der Ergebnisse des Luciferase-Reportergen-Assays mit deletiertem Vektor und der abschließende Nachweis der Zielstrukturen auf Proteinebene noch aus. Die eigenen Ergebnisse untermauern die Bedeutung einer aberranten Expression von bestimmten miRNAs in der Pathogenese maligner astrozytärer Tumoren und implizieren mit hsa-miR-107, hsa-miR-146b und hsa-miR-346 drei neue Tumorsuppressorkandidaten auf dem langen Arm von Chromosom 10 als Gliom-assoziierte tumorsuppressive miRNAs. Weitere Studien werden nötig sein, um die genauen molekularen Mechanismen der beobachteten Dysregulation weiter zu charakterisieren. Zusätzlich rechtfertigt die immer größer werdende Rolle der miRNAs in Diagnostik und Therapie weiterführende Untersuchungen, um am Ende vielleicht doch das komplexe Netzwerk dieser kleinen Nukleotidfragmente zu entschlüsseln.
Lizenz:In Copyright
Urheberrechtsschutz
Fachbereich / Einrichtung:Medizinische Fakultät
Dokument erstellt am:18.06.2013
Dateien geändert am:18.06.2013
Promotionsantrag am:24.05.2012
Datum der Promotion:29.05.2013
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