Dokument: Zeit-Raumanalyse des Einflusses von Umwelt und sozialen Faktoren auf den Ausbruch von Denguefieber im Zeitraum 2005-2009 in Guayaquil-Ecuador.

Titel:Zeit-Raumanalyse des Einflusses von Umwelt und sozialen Faktoren auf den Ausbruch von Denguefieber im Zeitraum 2005-2009 in Guayaquil-Ecuador.
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URN (NBN):urn:nbn:de:hbz:061-20120523-082808-5
Kollektion:Dissertationen
Sprache:Deutsch
Dokumententyp:Wissenschaftliche Abschlussarbeiten » Dissertation
Medientyp:Text
Autor:Dr. rer. nat. Castillo, Katty [Autor]
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Dateien vom 23.05.2012 / geändert 23.05.2012
Stichwörter:Dengue, Zeitanalyse, Raumanalyse, Risikoanalyse
Dewey Dezimal-Klassifikation:000 Informatik, Informationswissenschaft, allgemeine Werke » 004 Datenverarbeitung; Informatik
Beschreibungen:Das Denguefieber ist eine Infektionskrankheit, die durch den Stich eines infizierten Weibchens der Stechmückengattung Aedes auf den Menschen übertragen wird. Die vorliegende Arbeit setzt sich zum Ziel, mit Hilfe von Zeit- und Raumanalysen die Zusammenhänge zwischen dem Ausbruch und der Verbreitung des Denguefiebers und klimatischen sowie sozioökonomischen und weiteren umweltbezogenen Faktoren in Guayaquil, Ecuador, zu untersuchen.
Um den Zusammenhang zwischen den verschiedenen Faktoren und dem Vorkommen von Denguefieber zu bearbeiten, wurde die Erkrankungshäufigkeit von klassischem und hämorrhagischem Denguefieber im Untersuchungsgebiet mittels epidemiologischer
Methoden analysiert und berechnet. Anschließend wurde mittels Zeitreihenanalyse durch den Box-Jenkins Ansatz der Zusammenhang zwischen klimatischen Variablen und dem Vorkommen von klassischem Denguefieber untersucht. Nachfolgend wurde
anhand von Raumanalysen die Verbreitung von klassischem und hämorrhagischem Denguefieber und deren Zusammenhang mit sozioökonomischen und weiteren umweltbezogenen
Faktoren betrachtet. Hierfür wurde die Bildung von Häufungen (Hotspots) charakterisiert und Zusammenhänge mit umweltbezogenen Faktoren (wie zum Beispiel Vegetation, Feuchtgebiete, Kanäle) aufgedeckt. Anhand der durchgeführten Analysen konnten Risikogruppen, Risikoperioden, Risikogebiete
und Risikofaktoren ermittelt werden, mit den folgenden Ergebnissen und Schlussfolgerungen:
• Besonders betroffen sind Kinder im Grundschulalter (Altersgruppe fünf bis neun Jahre), welche als höchst gefährdete Risikogruppe bezeichnet werden kann. Da die Schulzeit in der Regenzeit beginnt, sollte im schulischen und häuslichen Umfeld ein gezieltes Augenmerk auf die Beseitigung von Brutstätten gelegt werden, um Denguefieber-Ansteckungen und deren Verbreitung zu vermeiden.
• Die Bekämpfungsmaßnahmen sollten innerhalb von fünf Wochen (entspricht Risikoperiode) nach Beginn der Niederschläge einsetzen und während der Regenzeit kontinuierlich beibehalten werden. Da im Falle häufiger kleinerer Regenfälle oder anhaltendem Nieselregen entsprechend der vorgelegten Untersuchungsergebnisse mit mehr Denguefieberfällen zu rechnen ist als nach kurzen starkniederschlägen, sollten besondere Schwerpunkte der Bekämpfungsmaßnahmen in diesen Zeiten gesetzt werden. Dabei sollten natürliche Wasserlachen und künstliche Wasserbehälter
besondere Beachtung finden. Damit könnten die Entwicklungsmöglichkeiten der Überträgermücke eingedämmt werden.
• Die Risikogebiete fallen mit den Armenvierteln der Stadt zusammen. Dies lässt vermuten, dass sich die Erkrankungsgefahr der Bevölkerung durch Verbesserungen der Infrastruktur (Sanierungsmaßnahmen, insbesondere Wasserleitung) verringern
ließe. Eine entsprechende Verminderung wurde zwischen 2008 und 2009 in nordwestlichen Stadtteilen beobachtet, wo Sanierungsmaßnahmen stattfanden und die Denguefieber-Inzidenz verringert war.

Veränderungen mit hohen und niedrigen Konzentrationen von Denguefieber im Stadtgebiet deuten an, dass das räumliche Umfeld eine wichtige Rolle bei der Übertragung von Denguefieber spielt. Raumbezogene Untersuchungsverfahren können daher für die
Überwachung von Denguefieber sowie andere Infektionskrankheiten angewendet werden, um Risikogebiete zu bestimmen.

Dengue fever is an infectious disease transmitted to humans by the female of the mosquito Aedes. The aim of the present work is to establish the relationships between the outbreak and spread of dengue fever in Guayaquil (Ecuador) with climatic, environmental
related and socio-economic factors by means of time-series and spatial statistics analysis. Epidemiological methods and the frequency of classical and hemorrhagic dengue cases were used first to assess these relationships. The Box-Jenkins time-series models were utilized in particular to characterize the correlation between climatic variables
and the occurrence of classic dengue. Subsequently, spatial statistics techniques were applied to study the distribution of classic and hemorrhagic dengue incidence und its relationships to socio-economic and other environmental factors. Hotspots were characterized and related to environmental factors such as occurrence of vegetation, wetlands and water channels. The analysis allowed to identify risk groups, time periods and regions at risk. The following results and conclusions can be drawn:
• School-aged children (5-9 years old) are particularly affected by the disease and therefore form a group at high risk. Hence, there is a necessity to eliminate breeding places of the mosquito in areas around schools in order to limit the spread of the disease. This is particularly important at the beginning of a school year during the rainy season.
• Particular action to control the disease should primarily be undertaken five weeks after the beginning of the rainfall period (corresponding to the risk period) and maintained during the whole season. Due to the fact that light rain showers and persistent drizzle cause more infection cases than short and heavy rainfall, the focus
should be on these periods. Likewise, controlling water tanks and puddles is essential. These actions can contribute to confine the development and propagation of the mosquitoes.
• Risk areas coincide with the poorest quarters of the city. Therefore, improvements of the infrastructure (measures of redevelopment, in particular with respect to water supply and waste disposal) can additionally contribute to minimize the spread of the disease. A reduction of dengue cases has been observed between 2008 and
2009 in northwestern districts, where redevelopment measures had been undertaken.

Temporal changes in the incidence concentrations of dengue fever across the city suggest that environment settings play a very important role in the transmission of the infection. Methods to analyze the spatial changes of the occurrence of dengue and other infectious diseases should be subsequently applied to improve the identification of risk areas.
Lizenz:In Copyright
Urheberrechtsschutz
Bezug:Denguefieber im Zeitraum 2005-2009 in Guayaquil, Ecuador.
Fachbereich / Einrichtung:Mathematisch- Naturwissenschaftliche Fakultät » WE Geographie » Physische Geographie
Dokument erstellt am:23.05.2012
Dateien geändert am:23.05.2012
Promotionsantrag am:01.10.2007
Datum der Promotion:28.06.2011
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