Dokument: Jugend und Politik: "Was können Parteien tun, um die Mitarbeit von Jugendlichen zu fördern?"

Titel:Jugend und Politik: "Was können Parteien tun, um die Mitarbeit von Jugendlichen zu fördern?"
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URN (NBN):urn:nbn:de:hbz:061-20070215-094904-4
Kollektion:Dissertationen
Sprache:Deutsch
Dokumententyp:Wissenschaftliche Abschlussarbeiten » Dissertation
Medientyp:Text
Autor: Godewerth-Pollmann, Thelse [Autor]
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Dateien vom 15.02.2007 / geändert 15.02.2007
Beitragende:Prof. Dr. Alemann, Ulrich von [Gutachter]
Prof. Dr. Schwarzer, Christine [Gutachter]
Stichwörter:Jugend, Politik, Parteien, Mitarbeit, Partizipation, Beteiligung
Dewey Dezimal-Klassifikation:300 Sozialwissenschaften, Soziologie » 320 Politik
Beschreibung:Die Teilhabe von Menschen am Prozess der politischen Auseinandersetzung und gesellschaftlicher Interaktion ist ein wesentliches Element der Legitimation eines politischen Systems. In Deutschland wird diese Beteiligung im Wesentlichen durch die Parteien gewährleistet. Sie sind durch die Verankerung in Art. 21 GG die entscheidenden politischen Akteure und tragen eine Mitverantwortung für die Vermittlung politischen Interesses. Die Realität zeigt demgegenüber, dass dieses Interesse nur bei einem geringen Bevölkerungsanteil mit einer aktiven Beteiligung verbunden ist. Dieses Phänomen betrifft auch die Gruppe der Jugendlichen, deren parteibezogene Partizipation seit geraumer Zeit auf niedrigem Niveau stagniert.

Ausgehend von der Annahme, dass die Distanz Jugendlicher zu den Parteien nicht nur ein Nachfrageproblem ist, sondern auch im Angebot der Parteien begründet liegt, zeigt die vorliegende Arbeit auf, mit welchen Ansätzen Parteien die Mitarbeit junger Menschen fördern können. Über die theoretischen Grundlagen hinausgehend beinhaltet das Forschungsprojekt einen empirischen Teil, in dessen Mittelpunkt die Auseinandersetzung mit Jugendlichen über ihre Einstellungen zur Politik und zu politischen Parteien steht. Die theoretische Grundlegung und die empirischen Untersuchungsergebnisse münden in ein Modell zur Förderung des Engagements Jugendlicher in Parteien, das nachfrage- und angebotsrelevante Aspekte miteinander verbindet.

Beginnend mit wesentlichen sozialwissenschaftlichen, pädagogischen und psychologischen Erkenntnissen der Jugendforschung wird Jugend als eine eigene Lebensphase definiert. Darauf aufbauend werden die Grundlagen politischer Sozialisation beschrieben. Unter Berücksichtigung entwicklungspsychologischer und sozialisatorischer Aspekte werden die affektiven und kognitiven Voraussetzungen für politisches Handeln und der Entwicklung von politischer Identität untersucht. Im Anschluss erfolgt die Darstellung wesentlicher politischer Partizipationsmöglichkeiten, um das Spektrum deutlich zu machen, im Rahmen dessen Jugendliche ihre Interessen zum Ausdruck bringen können. Die theoretische Grundlegung der Arbeit schließt ab mit einer Betrachtung der Parteien selbst und den Ansätzen, die unternommen werden, Jugendliche für eine Mitarbeit zu gewinnen.

Für die empirische Untersuchung ist ein qualitativ ausgerichtetes Forschungs-Design entwickelt worden, um die Lebenswelt der Jugendlichen und ihre Einstellungen und Orientierungen möglichst authentisch und umfassend zu ermitteln. Aufgrund der Befragungsergebnisse sind Phänomene herausgearbeitet worden, die das Verhältnis Jugendlicher zur Politik und zu den Parteien maßgeblich beschreiben. Damit verbunden ist die Ableitung und Charakterisierung von Einflussfaktoren, die diese Phänomene prägen und damit Ansatzpunkte für die Parteien liefern, die Beziehung zu Jugendlichen weiterzuentwickeln und ihre Mitarbeit zu fördern.

Das Modell zur Förderung der Partizipation Jugendlicher umfasst vier zentrale Handlungsfelder für die Parteien: die Vermittlung politischer und programmatischer Inhalte, die Herausstellung der Bedeutung Jugendlicher für die Parteien, die Wahrnehmung einer Vorbildfunktion sowie das Arbeiten an der Parteiorganisation selbst mit ihren Strukturen, Abläufen und Regelwerken. Aus den Handlungsfeldern und vorgeschlagenen Maßnahmen resultiert die Folgerung, Parteien zukünftig stärker als eigene Sozialisationsinstanz zu begreifen, die daran mitarbeiten, politisches Denken und eine mögliche Bereitschaft zur politischen Partizipation in Parteien frühzeitig im Lebensbereich junger Menschen verankern zu können.
Lizenz:In Copyright
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Fachbereich / Einrichtung:Philosophische Fakultät » Historisches Seminar
Dokument erstellt am:01.02.2007
Dateien geändert am:15.02.2007
Promotionsantrag am:07.02.2007
Datum der Promotion:07.02.2007
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