Ökonomische Evaluation und Reformimplikationen der deutschen Wettbewerbspolitik

Die Dissertation beschäftigt sich mit der wissenschaftlichen Analyse der deutschen und europäischen Wettbewerbspolitik, wobei eine Evaluation vergangener wettbewerbspolitischer Entscheidungen in ausgewählten Bereichen der Wettbewerbspolitik vorgenommen wird und relevante Implikationen für (weitere) Reformen dieses Politikbereiches geliefert werden. Der vorliegende Beitrag stellt das Rahmenpapier der kumulativen Dissertation verschiedener Forschungsbeiträge dar.

Zunächst werden theoriegeleitet Ziele und Ansätze zur wissenschaftlichen Evaluation der deutschen Wettbewerbspolitik aufgezeigt. Hierbei liegt der Fokus auf der Fusionskontrolle. Vertieft beleuchtet die Arbeit das in der deutschen Wettbewerbsordnung in dieser Form einmalige Instrument der sog. „Ministererlaubnis“. Insbesondere durch die erstmalige systematische Evaluation der Ministererlaubnisfälle in der deutschen Zusammenschlusskontrolle wird eine seit langem bestehende Forschungslücke geschlossen. Neben der Systematisierung der Fälle und Erlaubnisgründe wird erstmals auch eine vergleichende Analyse mit Begründungen für gemeinwohlbasierte Kartellausnahmen vorgenommen. Die Arbeit formuliert und prüft zudem eine Vielzahl an Reformimplikationen für das Instrument Ministererlaubnis. Nach einer Analyse der bisherigen Reformen der deutschen Wettbewerbspolitik werden abschließend aktuelle Herausforderungen und Reformimplikationen herausgearbeitet.

Die vorliegende Dissertation leistet insgesamt wichtige Beiträge zu zwei Diskussionsfeldern der Wettbewerbspolitik, die derzeit im Zentrum der nationalen sowie internationalen Diskussion stehen: die Frage angemessener Wettbewerbsregeln für die digitale Wirtschaft und die Diskussion um den Umgang mit Zielen des Gemeinwohls in der Wettbewerbspolitik.

The dissertation deals with the scientific analysis of German and European competition policy, evaluating past decisions in selected areas of competition policy and providing relevant implications for (further) reforms of this policy area. This paper represents the framework paper of the cumulative dissertation of several research contributions.

First, theory-based goals and approaches for the scientific evaluation of German competition policy are outlined. Here, the focus is on merger control. The thesis takes a closer look at the unique instrument of the so-called "Ministerial Approval" in the German competition system. In particular, the first systematic evaluation of ministerial approval cases in German merger control closes a long-standing research gap. In addition to the systematization of cases and grounds for permission, a comparative analysis with justifications for public interest-based cartel exemptions is undertaken for the first time. The paper also formulates and examines a variety of reform implications for the instrument of ministerial approval. Following an analysis of previous reforms of German competition policy, the thesis concludes by identifying current challenges and reform implications.

Overall, this dissertation makes important contributions to two areas of discussion in competition policy that are currently at the center of national as well as international debate: the question of appropriate competition rules for the digital economy and the discussion on how to deal with public interest objectives in competition policy.

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