Strategic Media Venturing : eine empirische Analyse des Einsatzes von Corporate Venture Capital in der Medienbranche

Die vorliegende Dissertationsschrift untersucht den strategischen Einsatz von Corporate Venture Capital (CVC) durch Medien-, Telekommunikations-, Internet und Unterhaltungselektronikunternehmen als Reaktion auf die sich wandelnde und konvergierende Unternehmensumwelt. Hierzu wird zunächst auf Grundlage der ressourcenorientierten Perspektiven des strategischen Managements ein theoretischer Ordnungsrahmen für das CVC-Management geschaffen, bevor eine systematische Datenanalyse der CVC Investmentaktivitäten entlang des Cross-Industry Standard Process for Data Mining durchgeführt wird. Dabei identifiziert die Arbeit mehrere branchenspezifische Unterschiede und Gemeinsamkeiten, welche anhand der generellen Branchenentwicklung sowie den branchenspezifischen Charakteristiken erläutert werden. Damit zeigt die Arbeit die Relevanz und Etablierung von CVC als strategische Unternehmensmaßnahme zum Umgang mit den durch die Digitalisierung entstehenden Chancen und Herausforderungen.

Media organizations operate in a high-velocity business environment. Emerging technologies allow new market entrants to blur established market and industry boundaries, which leads to increased competition between established media firms (print, TV, radio, etc.) and between old media firms and new competitors from such related industries as telecommunication, internet technology, and consumer electronics. Often, these new competitors use technology developments to create new media businesses. In summary, media firms need to overcome their often technology-averse behavior and search continually for new opportunities and innovative ideas to able about to respond to the challenges and threats of a technology-driven and converging industry. As a reaction to the high-velocity environments that they are in, incumbents of the telecommunications, internet technology, media and entertainment, and consumer electronics (TIME) industry have increased their corporate venture capital (CVC) activities. However, despite this practical relevance, the venturing activities of TIME incumbents have not yet been analyzed systematically and are, therefore, poorly understood. Furthermore, the strategic management perspective of CVC is a neglected topic within past research. To close this gap, the author relies on previous research of CVC, dynamic capabilities, and the resource-based view of a firm, to develop a theoretical framework for the management of CVC activities. Based on this outline, the author conducted a systemic analysis of TIME incumbents’ CVC activities, by analyzing 3,145 transactions of 68 TME incumbents, between 2002 and 2015, describing and comparing their annual CVC activities. Besides identifying several differences and commonalities between the TIME sectors, the author detected sector-specific CVC investment strategies to deal with the challenges and opportunities of a technology-driven industry. Thus, this thesis highlights the entrepreneurial behavior of TIME incumbents through their annual activities and adds to the theoretical underpinning of CVC, by combining CVC and strategic management literature.

Die zunehmend digitale Wettbewerbslandschaft ist gekennzeichnet durch steigende Komplexität, kontinuierlichem Wandel, verschwimmende Branchengrenzen, erhöhter Wettbewerbsintensität sowie die daraus resultierenden unsicheren Entwicklungsprognosen. Besonders die durch technologische Veränderungen stark getriebene Medienbranche steht hierdurch vor weitreichenden strukturellen und betrieblichen Herausforderungen. So lösen die technologischen Entwicklungen die ‚Gatekeeper‘-Funktion traditioneller Medienunternehmen auf und erhöhen die Wettbewerbsintensität sowohl zwischen den Unternehmen traditioneller Mediengattungen (Publishing, TV, Radio etc.) als auch zwischen etablierten Medienunternehmen und neuen Wettbewerbsteilnehmern aus den Branchen Telekommunikation, Unterhaltungselektronik und Internettechnologie. Dabei sind es häufig diese neuen Wettbewerber, die die technologischen Veränderungen nutzen und neue Geschäftsmodelle innerhalb der Medienbranche etablieren. Als Reaktion auf diese hochdynamische und konvergierende Unternehmensumwelt haben Medienunternehmen sowie ihre Wettbewerber aus den verwandten Industrien zur Erschließung und Verteidigung von Geschäftspotenzialen neue Corporate Venture Capital (CVC) Einheiten gegründet bzw. bestehende CVC-Aktivitäten intensiviert. Trotz dieser praktischen Relevanz von CVC haben vorherige Forschungsarbeiten vor allem die CVC-Aktivitäten von Medienunternehmen kaum betrachtet. Des Weiteren wurde – trotz des empirischen Nachweises, dass strategische Zielsetzungen Treiber von CVC-Aktivitäten sind – die strategische Managementperspektive von CVC in der wissenschaftlichen Forschung vernachlässigt. Die vorliegende Dissertationsschrift trägt zur Schließung dieser Forschungslücken bei indem zum einen auf Grundlage der ressourcenorientierten Perspektiven des strategischen Managements ein theoretischer Ordnungsrahmen für das CVC-Management geschaffen und zum anderen eine systematische Datenanalyse der CVC-Investmentaktivitäten entlang des Cross-Industry Standard Process for Data Mining durchgeführt wird. Ergebnis der Analyse ist, neben dem Aufdecken mehrerer branchenspezifischer Unterschiede und Gemeinsamkeiten, die Identifikation branchenspezifischer Investmentstrategien zum Umgang mit den durch die Digitalisierung entstehenden Chancen und Herausforderungen.

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