Zerstörungsfreie Materialuntersuchungen an einem Pferdemaulkorb aus dem Jahr 1597 aus dem Angermuseum Erfurt

Das Umformverfahren (Walzen, Hämmern usw.) zur Fertigung eines, mittelalterlichen Pferdemaulkorbs (kunsthistorische sehr wertvolle Arbeit) sollte im Rahmen von Restaurierungsarbeiten herausgefunden werden [1]. Dazu wurde mit-tels energiedispersiver Röntgenfluoreszenzanalyse (RFA) die Zusammensetzung des Messings zerstörungsfrei ermittelt. An Musterproben mit vergleichbarer Zusammen-setzung wurden gewalzte und gehämmerte Messingbleche einer röntgenografischen Texturanalyse und einer metallographischen Gefügeanalyse unterzogen. Die Polfi-guren und die Gefügebilder unterscheiden sich deutlich zwischen gehämmerten und gewalzten Material, ebenso die Röntgendiffraktogramme in Bragg-Brentano- Geometrie. Der komplette Pferdemaulkorb wurde dann im Röntgendiffraktometer an verschiedenen Stel-len untersucht und eine Textur vergleichbar mit den gehäm-merten Proben gefunden. Die Vorteile der Verwendung von modernen Röntgenoptiken, wie Parallelstrahl-opitk [2], wurden dabei ebenso eindrucksvoll wie die Möglichkeit der zerstörungs-freien Materialcharakterisierung mittels Röntgendiffraktometrie aufgezeigt.

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