Das Umformverfahren (Walzen, Hämmern usw.) zur Fertigung eines, mittelalterlichen Pferdemaulkorbs (kunsthistorische sehr wertvolle Arbeit) sollte im Rahmen von Restaurierungsarbeiten herausgefunden werden [1]. Dazu wurde mit-tels energiedispersiver Röntgenfluoreszenzanalyse (RFA) die Zusammensetzung des Messings zerstörungsfrei ermittelt. An Musterproben mit vergleichbarer Zusammen-setzung wurden gewalzte und gehämmerte Messingbleche einer röntgenografischen Texturanalyse und einer metallographischen Gefügeanalyse unterzogen. Die Polfi-guren und die Gefügebilder unterscheiden sich deutlich zwischen gehämmerten und gewalzten Material, ebenso die Röntgendiffraktogramme in Bragg-Brentano- Geometrie. Der komplette Pferdemaulkorb wurde dann im Röntgendiffraktometer an verschiedenen Stel-len untersucht und eine Textur vergleichbar mit den gehäm-merten Proben gefunden. Die Vorteile der Verwendung von modernen Röntgenoptiken, wie Parallelstrahl-opitk [2], wurden dabei ebenso eindrucksvoll wie die Möglichkeit der zerstörungs-freien Materialcharakterisierung mittels Röntgendiffraktometrie aufgezeigt.