Gendersensibilität von Lehrveranstaltungen des ingenieurwissenschaftlichen Grundlagenstudiums : Voraussetzungen, Umsetzung und Evaluation von Vorlesungen an der Technischen Universität Ilmenau

Ein wesentliches Qualitätsmerkmal guter Lehre besteht darin, die individuellen Interessen und Bedürfnisse der Studierenden zu erkennen und (stärker als bisher) zu berücksichtigen. Aber wie sieht die praktische Umsetzung aus? In Anbindung an das Thüringer Verbundprojekt Gender in der akademischen Lehre (2009 bis 2012) nimmt die vorliegende Dissertation eine erste Bestandsaufnahme vor und untersucht auf Basis eines Mehrmethodendesigns die Gestaltung von Vorlesungen des ingenieurwissenschaftlichen Grundlagenstudiums.

This thesis is part of the joint research project “Gender in der akademischen Lehre” (2009-2012) for the University of Applied Sciences in Thuringia. The dissertation will provide an overview of the current situation regarding gender-sensitive basic lectures in engineering sciences at the Ilmenau University of Technology. Hereby focusing on the improvement of teaching in higher education. A mixed methods design was applied (study 1: secondary analysis of course evaluation with 1.591 students; study 2: primary analysis of a student survey with 517 students; study 3: lecture-accompaniment with 12 lectures). The results show that (1) course evaluations at the Ilmenau University of Technology do not measure gender aspects in teaching, (2) there are more differences in the learning environment of students on the basis of academic culture in engineering sciences than between male and female students, (3) in the basic lectures of engineering sciences there are some gender aspects that are used unconsciously by lecturers and (4) the development of pedagogical elements to create a gender-sensitive teaching method in lectures of engineering sciences is useful.

In Anbindung an das Thüringer Verbundprojekt Gender in der akademischen Lehre (2009 bis 2012) wurde im Rahmen der vorliegenden Arbeit eine erste Bestandsaufnahme zur Gendersensibilität von Vorlesungen des ingenieurwissenschaftlichen Grundlagenstudiums der Technischen Universität Ilmenau mit dem Ziel der Verbesserung durchgeführt. Anhand von drei empirischen Teilstudien (Teilstudie A: Sekundäranalyse der Lehrveranstaltungsevaluation des Qualitätsmanagements mit 1.591 Studierenden; Teilstudie B: Primäranalyse einer quantitativen Studierendenbefragung mit 517 Studierenden; Teilstudie C: einer qualitativen Lehrveranstaltungsbegleitung mit 12 Vorlesungen) konnte im Rahmen eines Mehrmethodendesigns verdeutlicht werden, dass (1) die bisherigen Lehrveranstaltungsevaluationen der TU Ilmenau gendersensible Lehre nur unzureichend erfassen, (2) sich die Lehr- und Lernbedürfnisse von Studierenden in stärkerem Maße nach Fachkultur als nach Geschlecht unterscheiden, (3) Lehrende in ihren Vorlesungen bereits gendersensibel agieren, dies jedoch als Anspruch an eine gute Lehre und in Abgrenzung zur gendersensiblen Lehre tun, (4) sich die im Rahmen der Arbeit konzipierten Didaktik-Bausteine zur Gestaltung einer gendersensiblen Lehre in den Ingenieurwissenschaften (Gendertoolbox) als praxistauglich erweisen.

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