Graphische Modellierung und Systematisierung realer Restmüllentsorgungsprozesse

Im Rahmen des DFG-Forschungsprojektes "Wertschöpfungstheorie betrieblicher Entsorgungsprozesse" soll die bestehende Produktionstheorie am Beispiel kommunaler Restmüllentsorgungsprozesse um entscheidungsorientierte Elemente erweitert werden. Dazu ist zunächst eine IST-Aufnahme der Prozesse erforderlich, wie sie der erste Hauptabschnitt des Arbeitsberichtes bietet. Dazu werden die Hauptprozesse "Sammlung und Transport" sowie "Behandlung" strukturell und quantitativ analysiert und mittels Input/Output-Graphen abgebildet, wobei sich die erhobenen Daten auf Erhebungen stützen, die mithilfe des Stadtbetriebs Aachen und der Müllverwertungsanlage Bonn durchgeführt wurden. Die graphische Modellierung ist mit einigen Problemen verbunden: So lassen sich qualitative Merkmale in den Objekten ebenso wenig verankern wie steuernde Prozessobjekte, und auch die Abbildung von Transportprozessen ist aufgrund des Potenzialfaktorcharakters nur in der Bruttoversion möglich. Um die identifizierten Teilprozesse besser charakterisieren und vergleichen zu können, werden anschließend im zweiten Hauptabschnitt in Anlehnung an bestehende Produktionstypologien eine produktionstechnische und eine produktionswirtschaftliche Typologie von Entsorgungsprozessen entworfen. Bei der schrittweisen Entwicklung der einzelnen Merkmale werden einige Teilprozesse exemplarisch zugeordnet. Während dies für materielle Reduktionsprozesse (z. B. der Müllverbrennung) meist problemlos möglich ist, lassen sich Transportprozesse (z. B. der Müllabfuhr) nur selten zweifelsfrei einordnen. Eine Ursache ist im Leistungscharakter derartiger Prozesse zu sehen, die keine materiellen Veränderungen vorsehen und sich somit schwer in die bestehende Güterproduktionstypologien einordnen lassen.

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