Nicht-Erreichbarkeit in der Mobilkommunikation : eine medienpsychologische Experimentalstudie zur SMS-Kommunikation

Die vorliegende Untersuchung befasst sich mit dem Problem der Nicht-Erreichbarkeit in der SMS-Kommunikation. In bisherigen Studien galt das Forschungsinteresse eher dem „Erreichbarkeits-Dilemma“. Deshalb will die Forschungsarbeit die Aufmerksamkeit auf das Dilemma der Nicht-Erreichbarkeit lenken, wobei der Untersuchungsgegenstand auf psychologische und kommunikationswissenschaftliche Theorien bezogen wird. Konkreter wurde untersucht, ob Zusammenhänge zwischen der Nicht-Erreichbarkeit in der SMS-Kommunikation und den Emotionen der Mobilfunkteilnehmer sowie ihren Reaktionen und Verhaltensweisen auf die Nicht-Erreichbarkeit nachweisbar sind. Ferner fanden persönliche, soziale und motivationale Aspekte menschlichen Verhaltens als mögliche Einflussfaktoren Berücksichtigung. Im Rahmen der Studie wurde ein Experiment mit N=499 Studierenden durchgeführt, die einen Onlinefragebogen mit einer Fallvignette zur Nicht-Erreichbarkeit ausfüllen sollten. Die Ergebnisse zeigten, dass sich mobile Nicht-Erreichbarkeit und das Geschlecht der Mobilfunkteilnehmer unterschiedlich auf menschliches Verhalten auswirkten. Dabei traten insbesondere signifikante geschlechtsspezifische Unterschiede auf. Aus methodischer Sicht erwies sich die interdisziplinäre Integration verschiedener Theorieansätze als zweckmäßig. Eine wissenschaftliche Auseinandersetzung mit Nicht-Erreichbarkeit in der SMS-Kommunikation, insbesondere aus psychologischer Perspektive, befindet sich noch in den Anfängen. Allerdings legen die vorliegenden Befunde nahe, dass weiterführende Untersuchungen einzelner Aspekte der Nicht-Erreichbarkeit zu einem besseren Verständnis der Problematik beitragen könnten.

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