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Demenz und Migration in Europa – Vergleichende Analyse von nationalen Demenzplänen und Versorgungsleitlinien und systematische Darstellung der zentralen Elemente einer kultursensiblen Versorgung

  • Hintergrund und Problemstellung: Menschen mit Migrationshintergrund (MmM) mit Demenz stellen eine vulnerable Gruppe dar, da sie nicht die gleiche Qualität an Demenz-Diagnostik erhalten wie die autochthone Bevölkerung und bei formellen Versorgungsleistungen unterrepräsentiert sind. Das Ziel dieser Dissertation besteht darin, aufzuzeigen, auf welche Weise im öffentlichen Diskurs der EU-, EFTA- und UK-Staaten zur Planung der Versorgung von Menschen mit Demenz das Thema Migration berücksichtigt wird und welche Elemente dort eine zentrale Rolle spielen sollten. Methode: Mit Hilfe der Modelle der Diskursanalyse nach Keller (2011) und der kritischen Diskursanalyse nach Jäger (2015) wurden N = 27 nationale Demenzpläne aus 23 Ländern und N = 43 Versorgungsleitlinien aus 27 Ländern untersucht und durch eine Triangulation der Methoden der systematischen Literaturanalyse nach Becker (2018), der Diskursanalyse nach Keller (2011) und der qualitativen Inhaltsanalyse nach Mayring (2014) aus N = 64 Dokumenten und N = 4 Veranstaltungen Schlüsselelemente einer kultursensiblen Demenzversorgung abgeleitet. Ergebnisse: Die Sensibilisierung von Migrantengemeinschaften, der Aufbau von Strukturen zur interkulturellen Öffnung des Gesundheitswesens, die Initiierung von Maßnahmen zur Sicherstellung einer validen Demenz-Diagnose bei MmM, die Unterstützung von pflegenden Angehörigen von MmM mit Demenz, die Schulung von Fachkräften in der Demenzversorgung, die Verbesserung des Zugangs von MmM zum Versorgungssystem, die Entwicklung von spezifischen Dienstleistungen für MmM mit Demenz und die Partizipation von MmM an der Demenzforschung stellen zentrale Elemente einer kultursensiblen Versorgung dar. Die meisten dieser Elemente werden in den berücksichtigten nationalen Demenzplänen und Versorgungsleitlinien nicht oder nur kurz thematisiert. 26 der 70 untersuchten Dokumente nehmen Bezug zur Migration und fünf von ihnen befassen sich ausführlich mit dieser Thematik. Während sich die Demenzpläne vor allem auf die Versorgung von MmM mit Demenz fokussieren, beschäftigen sich die Leitlinien primär mit der Demenz-Diagnose und der Eignung von Diagnostikinstrumenten für diese Population. Insgesamt spielt die Migration in der aktuellen Planung der Demenzversorgung von europäischen Staaten eine untergeordnete Rolle. Ausblick: Europäische Institutionen sollten zusammen mit Regierungen, Forschungseinrichtungen und Versorgungsanbietern eine konzertierte Strategie für die Versorgung von MmM mit Demenz entwickeln. Als formeller Rahmen können Leitlinien zur kultursensiblen Versorgung dienen.

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Metadaten
Author: Tim Schmachtenberg
URN:urn:nbn:de:gbv:9-opus-58108
Title Additional (English):Dementia and Migration in Europe - Comparative Analysis of National Dementia Plans and Care Guidelines and Systematic Presentation of Key Elements for Culturally Sensitive Care
Referee:PD Dr. rer. med Jochen René Thyrian, Prof. Dr. med. Horst Vollmar
Advisor:PD Dr. rer. med. Jochen René Thyrian
Document Type:Doctoral Thesis
Language:German
Year of Completion:2021
Date of first Publication:2021/12/22
Granting Institution:Universität Greifswald, Universitätsmedizin
Date of final exam:2021/12/16
Release Date:2021/12/22
Tag:Demenzpläne; Diskursanalyse; Versorgungsleitlinien; kultursensible Versorgung
GND Keyword:Demenz, Migration, Europa
Page Number:103
Faculties:Universitätsmedizin / Institut für Community Medicine
DDC class:300 Sozialwissenschaften / 300 Sozialwissenschaften, Soziologie