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Ergebnisse und prognostische Faktoren des Gallenblasenkarzinoms aus der chirurgischen Klinik der Universitätsmedizin Greifswald von 2001 bis 2009

  • Das Gallenblasenkarzinom ist der häufigste maligne Tumor des biliären Systems und hat eine außerordentlich schlechte Prognose. In der hier vorliegenden Arbeit wurden verschiedene Aspekte der Krankheitsschwere und des Krankheitsverlaufs von 42 Patienten im Rahmen einer Einzel-Zentrums-Studie retrospektiv analysiert. Durch Anwendung der Kaplan-Meier-Methodik wurden die Überlebensraten der verschiedenen Patientengruppen berechnet. Mit Hilfe des „Gemeinsamen Krebsregisters der Länder Berlin, Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen-Anhalt und der Freistaaten Sachsen und Thüringen“ wurden die Anzahl Patienten und die Ausprägung der Erkrankung unserer Studiengruppe mit den Daten des Registers verglichen, um eine Aussage über die Verteilung der Erkrankung und der Erkrankungsschwere der untersuchten Studiengruppe treffen zu können. Die Ergebnisse zeigen, dass das Vorhandensein von Lymphknotenmetastasen oder Lebermetastasen zu einer deutlich schlechteren Überlebensrate von im Mittel 8.9 Monaten führt, im Gegensatz zu 47.2 Monaten in der Gruppe ohne aufgetretene Metastasen. Das mittlere Gesamtüberleben der Patienten innerhalb dieser Dissertation lag bei 9.1 Monaten. Weiterhin wurde das Gallenblasenkarzinom als Erkrankung des alten Menschen charakterisiert: In unserer Untersuchung lag das mittlere Alter zum Zeitpunkt der Diagnosestellung bei 68.1 Jahren. Bei der Betrachtung der Geschlechterverteilung zeigte sich, dass die Mehrheit mit der von einem Gallenblasenkarzinom betroffenen Patienten mit einer Anzahl von 37 weiblich war. Betrachtet man das Tumorstadium, so hatten 64% der operativ behandelten Patienten fortgeschrittene Tumore in den Stadien T3 und T4. Dementsprechend dem häufig asymptomatischen Verlauf früher Erkrankungsstadien zeigten Patienten mit einem Zufallsbefund Gallenblasenkarzinom signifikant häufiger niedrigere Tumorstadien (T1 und T2). Darüber hinaus zeigte sich bei diesen Patienten eine signifikant geringere Anzahl von Metastasen. Demzufolge hatten Patienten mit dem Zufallsbefund Gallenblasenkrebs einen signifikant besseren klinischen Verlauf. Insgesamt war die Inzidenz des Gallenblasenkarzinoms im Bereich Vorpommern nicht höher als statistisch in dieser ländlich geprägten Region zu erwarten ist. Es konnte in der vorliegenden Arbeit auch gezeigt werden, dass das T-Stadium, das M- und das R-Stadium unabhängige prognostische Faktoren des Gallenblasenkarzinoms darstellen. Der wichtigste prognostische Faktor ist die R0-Resektion, die bei 87.9% der in dieser Kohorte untersuchten Patienten durchgeführt werden konnte, und die einzige Möglichkeit für eine potentiell vollständige Genesung darstellt. Diese Tatsachen zeigen, dass dringend effektivere Screening-Ansätze zur möglichst frühen Erkennung von Gallenblasenkarzinomen notwendig sind. Zusätzlich sind zur Verifizierung der vorgestellten Daten weitere Untersuchungen im Rahmen von Multicenterstudien oder großen retrospektiven Studien unerlässlich.
  • Introduction: Gallbladder cancer is the most common ma-lignant tumour of the biliary system with an extraordinarilypoor prognosis. In this study, we retrospectively evaluated forty-two patients with histologically proven gallbladder cancer. Patients and methods: Estimated survival rates were calcu-lated by the Kaplan–Meier method, and differences wereassessed using the logrank test. The GKR (combined regis-try of cancer) and demographic data were used to gaininformation on community cancer statistics. Results: In this study, patients with metastases showedpoorer survival rates. Furthermore, the survival was signif-icantly better in patients with R0 resections, smaller tumoursizes and without lymph node infiltration. T stage, M stageand R stage were independent prognostic parameters. Sex and age had no significant effect onsurvival. Also, wefound that patients with incidental gallbladder cancer andthose with cholecystolithiasis showed significantly bettersurvival rates. Demographic analyses of the study group confirmed a high coverage of our institution for incidentcases in our catchment area and no significant regionaldeviations from the expected incidence of gallbladdercancer. Conclusion: Despite differences in the incidence in differentgeographical areas, gallbladder cancer appears to be fairlynormally distributed in Western Pomerania, a predominantlyrural area of Northeastern Germany. Coverage of incidentcases in our catchment area was high. T stage, M stage andR stage were independent prognostic factors in our study. We conclude that, whenever possible, an R0 resectionshould be the surgical goal in all patients staged resectablebefore surgery, but heroic resections in patients with highlyadvanced cancer disease or severe accompanying non-tumour diseases are not warranted.

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Metadaten
Author: Christian T. Emde
URN:urn:nbn:de:gbv:9-opus-41940
Title Additional (English):Outcomes and prognostic factors in gallbladder cancer: a single-centre experience
Referee:Prof. Dr. med. Klaus Hahnenkamp, Priv. Doz. Dr. med. habil. Lars Ivo Partecke, Priv. Doz. Dr. med. habil. Wolfram Kessler, Priv. Doz. Dr. med. habil. Sebastian Hinz, Priv. Doz. Dr. med. habil. Johannes Lauscher, Priv. Doz. Dr. med. habil. Jürgen Tepel
Advisor:Priv. Doz. Dr. med. habil. Lars Ivo Partecke
Document Type:Doctoral Thesis
Language:German
Year of Completion:2020
Date of first Publication:2020/12/22
Granting Institution:Universität Greifswald, Universitätsmedizin
Date of final exam:2020/11/20
Release Date:2020/12/22
Tag:prognostische Faktoren
Gallbladder cancer; Independent prognostic factors; Survival rate; Treatment outcome
GND Keyword:Gallenblasenkarzinom, Faktoren, Outcome, prognostisch, Überleben
Page Number:93
Faculties:Universitätsmedizin / Klinik und Poliklinik für Chirurgie Abt. für Viszeral-, Thorax- und Gefäßchirurgie
DDC class:600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften / 610 Medizin und Gesundheit