Multiple externe Repräsentationen in der Biologie : Empirische Befunde zu Redundanz und Selbstwirksamkeitserwartung

In Naturwissenschaften wird mit Texten und verschiedenartigen Abbildungstypen kommuniziert. Diese werden als externe Repräsentationen (ER) bezeichnet, kombiniert als multiple ER (MER). Im naturwissenschaftlichen Unterricht dienen ER z. B. dem Aufbau konzeptuellen Verständnisses. Kompetentes Arbeiten mit ER ist Teil naturwissenschaftlicher Grundbildung, die zu gesellschaftlicher Teilhabe befähigen soll. Auch im Sinne wissenschaftspropädeutischer Bildung sollten Schüler:innen lernen, mit verschiedenen (M)ER zu arbeiten, u. a. mit fachspezifischen, komplexen Abbildungen. Studien zeigen aber, dass derartige Abbildungen selbst Studierenden Schwierigkeiten bereiten können. MER verschiedener Medien (z. B. Fachartikel, Lehrbücher) können sich in Redundanz, der Wiederholung von Informationen in ER einer MER, unterscheiden, sodass Personen nach der Schullaufbahn aus wissenschaftspropädeutischer Sicht mit verschieden redundanten MER arbeiten können sollten. In dieser Arbeit wurde Redundanz in MER der Biologie in einer experimentellen Studie mit Biologiestudierenden variiert (Gruppe keine Redundanz, Redundanz, nur Text). Zudem wurde untersucht, ob Schwierigkeiten mit komplexen Abbildungen in der Biologie auch auf eine Selbstwirksamkeitserwartung (SWE) bezüglich des Arbeitens mit solchen Abbildungen zurückgehen könnten. Den Studien liegt Testmaterial basierend auf 2 Abituraufgaben zugrunde. Enthielt die Aufgabe fachspezifische, komplexe Abbildungen, erreichte Gruppe keine Redundanz die geringste Punktzahl, Gruppe nur Text ohne Abbildungen die höchste. Für Gruppe keine Redundanz wurde ein positiver Effekt der SWE auf die Testleistung nachgewiesen. Schüler:innen sollten im Biologieunterricht vermehrt an fachspezifische, komplexe Abbildungen und unterschiedlich redundante MER herangeführt werden. Eine Stärkung genannter SWE könnte gewinnbringend sein.

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