Untersuchung der longitudinalen Deformation des rechten Systemventrikels bei Patienten mit hypoplastischem Linksherzsyndrom mittels 2-dimensionaler Feature Tracking Magnetresonanztomographie

Die Bestimmung der rechtsventrikulären Funktion ist für die Beurteilung des klinischen Zustandes der HLHS-Patienten und für ihre Prognose entscheidend. Neben der dazu etablierten Messung der Ejektionsfraktion konnte in echokardiographischen Studien gezeigt werden, dass auch die Bestimmung der myokardialen Deformationsparameter zur Beurteilung der rechtsventrikulären Funktion geeignet sein könnte. Das Ziel unserer Studie war deshalb die erstmalige Untersuchung der Machbarkeit des 2D-FT zur Bestimmung der myokardialen Deformationsparameter des rechten Systemventrikels an einer großen Studienpopulation von 55 HLHS-Patienten, die in unserer Klinik eine kardiale MRT Untersuchung erhalten haben. Darüber hinaus sollten Unterschiede zwischen den anatomischen Subgruppen sowie zwischen den Hemifontan- und Fontan-Patienten identifiziert werden. Zur besseren Beurteilung unserer Ergebnisse für die myokardialen Deformationsparameter erfolgte innerhalb einer Kohorte zusätzlich ein Methodenvergleich des 2D-FT zum etablierten 2D-ST aus der Echokardiographie. Abschließend sollten zur Abschätzung des klinischen Potenzials der neuen Technik mögliche Korrelationen der myokardialen Deformationsparameter mit demographischen und klinischen Parametern analysiert werden. Unserer Studie zeigte eine ausgezeichnete Durchführbarkeit des 2D-FT für den rechten Systemventrikel der HLHS-Patienten. Somit konnten umfangreiche Referenzwerte für die myokardialen Deformationsparameter der regionalen und globalen Segmente angegeben werden. In der Analyse der myokardialen Deformationsparameter hinsichtlich der anatomischen Subgruppen wurde für die HLHS Patienten mit einem rudimentären linken Ventrikel im septalen Segment ein reduzierter LS festgestellt. Zwischen den Hemifontan- und Fontan Patienten zeigten sich keine signifikanten Unterschiede der Deformationsparameter. Im Methodenvergleich zwischen dem 2D-FT und 2D-ST lag insbesondere für den regionalen und globalen LS eine gute Vergleichbarkeit der Ergebnisse vor. Die Deformationsparameter GLS und GLSR zeigten im 2D FT eine signifikante Korrelation mit der Ejektionsfraktion. Zusammenfassend kann festgestellt werden, dass das 2D-FT zur Beurteilung der myokardialen Deformationsparameter des rechten Systemventrikels bei HLHS-Patienten erfolgreich angewendet werden kann. Das klinische Potenzial dieses neuen Ansatzes, insbesondere zur erweiterten Beurteilung der rechtsventrikulären Funktion, sieht in unserer Studie für die HLHS-Patienten vielversprechend aus. Inwieweit sich das 2D-FT als eine zuverlässige klinische Methode zukünftig etablieren kann, werden weitere Langzeitstudien zeigen müssen.

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