Messung der peripheren Körpertemperatur als potentieller biologischer Marker zur Erfassung eines Chronotypen

Schlaf ist Voraussetzung für physische und psychische Gesundheit. Unser Schlafprofil wird dabei von unserem Chronotyp bestimmt. Alter, Geschlecht und unsere Gene haben Einfluss auf die Einteilung in Morgen-, Abend- und Intermediärtypen. Insbesondere Abendmenschen sind in unserer Gesellschaft gezwungen entgegen ihrem Biorhythmus zu leben. Vorangegangene Studien stellten bereits einen Zusammenhang zwischen dem Chronotyp „Abendmensch“ und psychischen/somatischen Krankheiten heraus. Um aus diesen Beobachtungen die nötigen Konsequenzen ziehen zu können, ist es essentiell den Chronotyp messbar zu machen. Bisher wurden zur Einteilung der Chronotypengruppen spezielle Fragebögen, insbesondere der D-MEQ verwendet. Ziel dieser Arbeit war es einen objektiven und validen Messparameter zur Bestimmung des Chronotyp zu etablieren. Die periphere Körpertemperatur stellte sich dabei als besonders praktikabel für eine kontinuierliche, störungsfreie Messung heraus. In die Studie wurden 52 Probanden eingeschleust, die sich zu gleichen Teilen auf die Chronotypen verteilten. Über drei Wochen sollten die Teilnehmer drei unterschiedlichen Schlafregimen folgen. Täglich wurden die tatsächlichen Schlafzeiten in einem Schlaftagebuch festgehalten. Parallel wurde die periphere Körpertemperatur alle 10 min. vom iButton (einem Temperatursensor mit Datenlogger) gemessen und gespeichert. Nach Auswertung der Daten zeigte sich, dass Abendmenschen Probleme haben den Schlafregimen zu folgen und, dass das späte Schlafregime die absolute Zeit im Bett verkürzt. Bei genauerer Auswertung der Temperaturkurvenverläufe zeigte sich, dass die Morgenmenschen einen steileren Kurvenverlauf aufweisen und so eine Unterscheidung der Chronotypen anhand der Temperatur möglich wäre. Leider konnte in der Studie nicht abschließend geklärt werden, ob die Ursache hierfür im Chronotypen oder dem Verhalten der Probanden lag. In zukünftigen Studien wäre der Einsatz von Bewegungssensoren denkbar, um dies sicher zu auszuschließen.

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