Evaluation einer semi-quantitativen CK20 RT-PCR zum Nachweis zirkulierender Tumorzellen und Bestimmung der prognostischen Bedeutung bei Patienten mit kolorektalem Karzinom

Global betrachtet sterben jährlich, trotz Fortschritten in der Therapie, ungefähr 700 000 Menschen am kolorektalen Karzinom (KRK) (Marmol et al. 2017). Da ein Großteil der Mortalität auf die Entwicklung von Metastasen zurückzuführen ist, ist es von zentralem Interesse weitere Marker zur Identifikation von Patienten mit einem erhöhten Metastasierungsrisiko zu erforschen. Dieses ist besonders für Patienten in frühen Tumorstadien notwendig, da die Patienten eventuell von einer Chemotherapie profitieren könnten, die sie nach aktuellen Leitlinien nicht erhalten. Vorrangiges Ziel der vorliegenden Arbeit war die Evaluation einer semi-quantitativen real-time Zytokeratin 20 RT-PCR zum Nachweis von zirkulierenden Tumorzellen innerhalb der aus dem peripheren Blut isolierten mononukleären Zellen von 381 Patienten und Bestimmung der prognostischen Bedeutung. Die Ergebnisse zeigten, dass Patienten mit CK20-positiven zirkulierenden Tumorzellen ein signifikant reduziertes Gesamt- und krankheitsfreies Überleben aufweisen, sowohl in der Gesamtkohorte (UICC I-IV) als auch beim Rektum- und Kolonkarzinom getrennt betrachtet. Es zeigte sich ebenso eine Korrelation der Überlebensrate mit der Höhe des CK20-mRNA-Genexpressionslevels. Patienten mit einer über dem errechneten Cut-Off liegenden CK20-mRNA-Genexpression zeigten eine statistisch signifikant verringerte Gesamt- und krankheitsfreie Überlebensrate auf sowohl in Betrachtung der Gesamtkohorte als auch in frühen Tumorstadien (UICC I-II). In dieser Arbeit konnte gezeigt werden, dass mittels Messung des CK20-mRNA-Genexpressionslevels der isolierten mononukleären Zellen Patienten mit einer signfikant schlechteren Prognose („Hochrisikopatienten“) in frühen Tumorstadien identifiziert werden können, die möglicherweise von einer adjuvanten Chemotherapie profitieren würden. Langfristiges Ziel ist es, das Verfahren als sogenannte „liquid biopsy“ unter laufender adjuvanter Chemotherapie oder neoadjuvanter (Radio-)Chemotherapie im klinischen Alltag zu etablieren.

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