Y-a-t-il une fatalité d'hérédité dans la pauvreté ? : Dans l'Europe moderne : les cas d'Aberdeen et de Lyon

Die Dissertation befasst sich mit der Frage, ob und unter welchen Voraussetzungen Armut in der Frühen Neuzeit erblich ist. Die Antwort darauf impliziert zunächst die Darstellung der Lebensweise der armen Gesellschaftsschichten und die Skizzierung der Armenfürsorge in Aberdeen und Lyon. Trotz der wirtschaftlich, sozial und gesellschaftlich unterschiedlichen Voraussetzungen an beiden Orten beweisen die Resultate der empirischen Forschungen, dass die Vermögensverhältnisse der untereinander sozial verbundenen ärmeren Gruppen über Generationen hinweg regessiv sind. Nur in Ausnahmefällen, nämlich wenn die von der Armut betroffenen Individuen oder Familien über – wenn auch bescheidene – Netzwerke verfügen, kann der „Cercle vicieux de la pauvreté“ durchbrochen werden. Anhand einer Datenbank mit Informationen über mehr als 15000 Arme konnten insgesamt elf Familien über fünf und mehr Generationen in ihrer wirtschaftlichen und sozialen Entwicklung verfolgt werden. Interessant ist dabei die wichtige Rolle der Frau im Gefüge der armen Familie der Frühen Neuzeit: im Falle ihres verfrühten Todes zerbricht das familiäre Gefüge genauso schnell wie nach dem Tode eines männlichen Oberhauptes. Die physiologische Armut dieser Generation wie der folgenden ist dann nicht mehr zu verhindern. Es zeigte sich auch, dass selbst die relativ effektiven – weil flexiblen – städtischen Fürsorgesysteme Schottlands nicht in der Lage sind, den gewöhnlichen Armen (den „pauvres ordinaires“) auf Dauer zu helfen. Die von Betroffenen und lokalen Entscheidungsträgern der Sozialpolitik nicht beeinflussbaren Faktoren politischer und makro-ökonomischer Art sind so dominant, dass die arme Familie in ihrem Kampf gegen die Armut nur selten Erfolg hat.

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