Effekte einer zusätzlich zur Standardtherapie durchgeführten Basisbehandlung – eine prospektive Untersuchung an 86 Patienten mit atopischem Ekzem

Das atopische Ekzem (AE) gehört zu den häufigsten chronisch entzündlichen Hauterkrankungen. Pathogenetisch liegen eine Immundysbalance und eine Störung der epidermalen Barriere, die durch die regelmäßige Applikation von Pflegepräparaten repariert und vor Eindringlingen wie Allergenen, Irritanzien und Infektionserregern geschützt werden kann, zugrunde. Gemäß den Leitlinien zur Neurodermitistherapie gehört die Basistherapie mit Emollentien zur wichtigsten Säule der Behandlung und wird in der Regel zweimal täglich von den Patienten angewandt. Die vorliegende Dissertation sollte die Frage beantworten, ob eine weitere Applikation von Emollentien, jeweils aufgetragen vor dem Aufenthalt im Freien an nicht von Kleidung bedeckten, direkt der Umwelt ausgesetzten Hautarealen, einen zusätzlichen positiven Effekt bietet. Die Untersuchungen wurden über einen Zeitraum von zwölf Wochen bei Patienten mit AE durchgeführt (Visiten 0 5). Alle Teilnehmer führten die Basispflegemaßnahmen wie gewohnt fort. Die Hälfte der Teilnehmer trug zusätzlich ein weiteres Pflegepräparat an allen luftexponierten Arealen auf, wenn ein Aufenthalt im Freien für mindestens 30 Minuten vorgesehen war. Als Zielparameter wurden der Schweregrad des AE (Scorad), Juckreiz, Schlaflosigkeit, Lebensqualität, die epidermale Hydratation und der transepidermale Wasserverlust festgelegt. Als sekundärer Effektivitätsparameter galt der Verbrauch antiinflammatorischer Externa. Signifikante Unterschiede zwischen den Gruppen ließen sich bei den Visiten 4 und 5 in Bezug auf den lokalen Scorad der Hände sowie bei der Visite 3 bezüglich der epidermalen Hydratation der Hände feststellen. Die Ergebnisse lassen die Annahme zu, dass Patienten mit AE davon profitieren, wenn sie in Ergänzung zu ihrer Standardpflegebehandlung zusätzlich Pflegepräparate auf jene Hautareale applizieren, die durch Exposition an der freien Luft einer besonderen Belastung durch exogene Triggerfaktoren ausgesetzt sind.

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