Untersuchungen zum Einfluss von Niacin auf primäre Mikroglia der Ratte in vitro

Im normalen Prozess des Alterns kommt es zu Umbauvorgängen im ZNS. Aber auch Umwelteinflüsse spielen eine Rolle bei den Alterungsprozessen im Gehirn. So kommt es zur Degeneration von Neuronen und zu Ablagerungen im Gehirn, die nicht mehr ausreichend durch die immunologischen Abwehrmechanismen abgebaut werden können. Durch solche Reize steigt die Aktivierung der Immunantwort im ZNS und kann über einen längeren Zeitraum aufrechterhalten werden. Eine so bedingte chronische Neuroinflammation kann die Ausprägung oder das Fortschreiten von neurodegenerativen Erkrankungen wie z.B. Morbus Parkinson fördern. Eine zentrale Rolle bei der Immunantwort des ZNS nehmen Mikroglia ein. Auf einen stimulierenden Reiz hin setzten die so aktivierten Mikroglia u.a. verschiedene proinflammatorische Mediatoren frei, um so das ZNS vor den eingedrungenen zu schützen. Die übermäßige Ausschüttung der proinflammatorischen Zytokine (z.B. IL-6, IL-1ß) wird aber auch für das Entstehen und Fortschreiten der neurodegenerativen Erkrankungen mitverantwortlich gemacht. Um einen möglichen antiinflammatorischen Einfluss des Vitamins Niacin auf primäre mit LPS-aktivierte Mikroglia der Ratte zu untersuchen, wurden in dieser Arbeit qPCRs des Enzyms iNOS und der Zytokine IL-6, IL-1ß, TNF-alpha. So konnten wir zeigen, dass Niacin die mRNA-Synthese der iNOS in LPS-aktivierter Mikroglia herab reguliert. Ebenfalls bewirkt Niacin eine Senkung der mRNA- und Proteinsynthese proinflammatorischer Zytokine in aktivierter Mikroglia. Weiterhin konnte mittels Western Blot Untersuchungen nachgewiesen werden, dass Niacin die Phosphorylierung der intrazellulären MAP-Kinasen senkt. Durch die Anfertigung von Immunfluoreszenzaufnahmen konnte gezeigt werden, dass Niacin die Aktivität des Transkriptionsfaktors NF-kappa-B moduliert. Demnach bietet Niacin einen interessanten Therapieansatz für die Behandlung oder auch Prävention neuroinflammatorischer Erkrankungen.

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