Verziertes Fachwerk in Lüneburg

Als Stadt der „Backsteingotik“ ist Lüneburg weithin bekannt, zahlreiche imposante Bauten des 13. bis 16. Jahrhunderts zeugen heute noch vom einstigen Reichtum der Salzstadt. Daß es darüber hinaus auch noch einen ansehnlichen Bestand an Fachwerkgebäuden aus nachreformatorischer Zeit gibt, ist weniger augenfällig: sie fügen sich in Kombination aus massivem Ziegelerdgeschoß und Fachwerkstockwerk oder auch ganz in Fachwerk harmonisch in das ziegelsteingeprägte Stadtbild ein. Die Gebäude gruppieren sich in Nutzbauten, giebel- und traufenständige Häuser sowie Flügelbauten in Höfen oder in Parzellenrandlage. Der Schmuckapparat reduziert sich auf die konstruktiv erforderlichen Hölzer des niederdeutschen Fachwerkbaus und setzt seine schnitzerischen Schwerpunkte - bis auf wenige figürliche Ausnahmen - auf mannigfaltige Variationen flachen Reliefschmucks in Form von Schmuckbändern und Rosettenausbildungen. Die Blütezeit verzierten Fachwerks fällt in das zweite, dritte und vierte Viertel des 16. Jahrhunderts, nach dem Dreißigjährigen Krieg kommt es fast ausnahmslos nur noch zu schlichtem Fachwerk. Den Lüneburger Bestand weitestgehend vollständig zu erfassen und anhand datierter, undatierter und auch nicht mehr existenter Beispiele eine Chronologie der Schmuckformen festzustellen und diese hinsichtlich der Provenienz und möglicher Ausstrahlung des Dekorums zu bearbeiten, ist das Hauptanliegen dieser Arbeit.

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