Untersuchung zur Rolle der Filaggrin-Domänen FLG 764-903 und FLG 2849-2900 in der kutanen Abwehr

Antimikrobielle Peptide werden als Bestandteil des angeborenen Immunsystems auch von humanen Keratinozyten exprimiert. Als antimikrobiell aktiv haben sich auch einzelne Differenzierungsproteine der Haut, die zu den „S100 Fused Type“ Proteinen gehören, erwiesen. So wurden unter ihnen ebenso Teile des Profilaggrin als antimikrobielle Peptide entdeckt. Profilaggrin ist ein Vorläuferprotein der epidermalen Differenzierung, welches in den obersten Hautschichten in einzelne Filaggrin-Fragmente prozessiert wird, welche Keratinfilamente vernetzen. Anschließend werden Filaggrin-Fragmente proteolytisch in einzelne Aminosäuren gespalten, welche als natürliche Feuchtigkeitsspender der Haut dienen. In dieser Arbeit wurden FLG 764-903 (Repeat 1 bis 2) und FLG 2849-2900 (Repeat 8) als zwei weitere Filaggrin-Fragmente hinsichtlich antimikrobieller Eigenschaften untersucht. Sie wurden rekombinant hergestellt, aufgereinigt und im Radialdiffusionstest gegenüber S. aureus, E. coli, P. aeruginosa und C. albicans getestet. FLG 764-903 erwies bei pH 7,2-7,4 eine gute antimikrobielle Wirksamkeit gegenüber E. coli und P. aeruginosa, bei pH 5 veränderte sich das Wirkspektrum mit ebenso guter Wirksamkeit gegenüber E. coli und C. albicans. FLG 2849-2900 zeigte bei neutralem pH-Wert keine antimikrobielle Aktivität, war jedoch bei sauren pH-Bedingungen schwach wirksam gegenüber E. coli und P. aeruginosa. Die Ergebnisse dieser Studie zeigen, dass es sich bei diesen beiden Filaggrin-Fragmenten um antimikrobielle Peptide handelt, welche möglicherweise auch in vivo einen Beitrag zur natürlichen Immunbarriere der Haut leisten. Neben den Analysen dieser Arbeit müssen sich weitere Studien anschließen um einen möglichen zukünftigen therapeutischen Einsatz von Filaggrin in der Medizin zu prüfen.

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