Das Karmeliterkloster zu Esslingen am Neckar : Architekturteile aus dem mittelalterlichen Konvent

Die Dissertation untersucht den Bestand an Werksteinartefakten aus den archäologischen Ausgrabungen im Bereich der mittelalterlichen Niederlassung des Bettelordens auf ihren Aussagegehalt für baugeschichtliche und bautypologische Fragestellungen. Dazu wird die Periodisierung der Grabung anhand der relevanten archäologischen Befunde nach dem erreichten Forschungsstand zusammenfassend dargestellt. Vermittels der Auswertung des zugehörigen Fundmaterials werden die Ergebnisse für die bauliche Repräsentation der Klosterbauperioden eingehend diskutiert. Stilistische Vergleiche der Architektur und der architekturgebundenen Ausstattung legen lokale und regionale Bezüge für die Baukultur der Esslinger Karmeliten nahe. Obwohl die methodischen Voraussetzungen eines durchgängigen Abgleichs von archäologischem Fund und Befund bislang nicht vorliegen, sind damit an der Schnittstelle von Kunstgeschichte und Mittelalterarchäologie wesentliche Anhaltspunkte auf differenzierte Strukturen mendikantischer Praxis in den Baulösungen gegeben, deren Ergebnisse baugeschichtlich diskutiert und eingeordnet werden. Mit Blick auf die bestimmenden Elemente der reichsstädtischen Sakraltopographie, dem Pfarrklerus und den großen Bettelorden - hier insbesondere dem ehemals nur unweit entfernt liegenden Franziskanerkloster - lassen sich Anhaltspunkte einer spezifischen Entwicklungsgeschichte des letzten in der Reichsstadt Esslingen etablierten Bettelordens gewinnen. Insgesamt ein Spannungsfeld von lokaler Bezogenheit und übergreifenden Interessen, die sich auch in der Bauentwicklung der Niederlassung niederschlägt. Zunächst erkennbar durch die beschränkten Möglichkeiten und in der strukturellen Begrenztheit des Gründungskonvents, danach in einer fortschreitenden Anpassung und Phase der Neuorientierung um 1400, schließlich, unter dem Vorzeichen des formierten Konvents und der formalen Gleichstellung den anderen Orden in der Stadt gegenüber, im letzten großangelegten Ausbau in der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts.

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