Nicolaus Heimen (*ca.1606/1608 - † nach 1658), ein Bildschnitzer im Herzogtum Schleswig-Holstein-Gottorf

Nicolaus Heimen (ca.1606/08 - nach 1658), ein Bildschnitzer im Herzogtum Schleswig-Holstein-Gottorf Über Leben und Werk Nicolaus Heimen, gibt es nur lückenhafte Belege. Eine umfassende monographische Behandlung seines Gesamtwerk hatte bislang gefehlt. Heimen stammt wahrscheinlich aus Lunden/Dithm. und hat dort wohl auch seine erste Werkstatt eingerichtet (1634/35 Epitaph Kraißbach). Etwa 10 Jahre später taucht der Schnitzer in Schleswig auf, nahe der herzoglichen Residenz Gottorf. Ein Sterbedatum ist nicht bekannt; angenommen wird "nach 1658" (Epitaph Schnel). Eine Liste der Werke Heimens lässt sich nur mit Hilfe der Stilkritik erfassen. Sein Hauptwerk, das Retabel in St. Annen/Dithm., ist auf 1642 datiert. In der Schleswiger Zeit sind eine Reihe herzoglicher Aufträge (1649-55) belegt. Schließlich ist das Retabel in Struxdorf/Schleswig (1655/56) archivalisch gesichert. Die Renaissance hatte das Ädikula-Motiv mit seinen tektonischen Elementen (tragende Stützen – lastendes Gebälk – aufgesetzter Giebel) zu neuem Leben erweckt. Dieses Motiv fand bald auch Eingang in die Darstellende Kunst und in das Repertoire von Bildschnitzern, die es zur Konstruktion ihrer Schauwänden einsetzten. Dabei sind u.a. Beschlag- und Rollwerk bevorzugte Ornamentformen gewesen. Diese formsprachlichen Elemente gehörten bis weit ins 17.Jh. hinein zum Standardrepertoire der Bildschnitzer. Als Erster hatte Heimen jedwede Andeutung von Tragwerk aus seinem Epitaph Kraißbach (1635) verbannt und sämtliche Freiflächen mit quirligem Ohrmuschelwerk überzogen. Letzteres wird zum typischen Ornament im Werk Heimens

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