Evaluation einer sporttherapeutischen Trainingsmethode am Oberarmergometer bei Brustkrebspatientinnen nach Axilladissektion

Das sekundäre Armlymphödem stellt bei Brustkrebspatientinnen eine häufige und schwerwiegende Folge der Axilladissektion dar. Früher bestand die Ansicht, betroffene Frauen sollten den Arm auf der operierten Seite schonen. Ziel dieser Studie war es, die Auswirkungen eines zwölfwöchigen Trainings am Oberkörperergometer auf die Entwicklung und den Verlauf von sekundären Armlymphödemen bei Patientinnen mit Z. n. Axilladissektion zu untersuchen. Nebenzielgrößen waren die Maximalkraft der Brust- und Rückenmuskulatur, die Körperzusammensetzung sowie das psychische Befinden. Hierfür wurden 62 Probandinnen unter 75 Jahren maximal vier Jahre postoperativ rekrutiert. Diese wurden in die Interventions- (IG) oder Kontrollgruppe (KG) randomisiert. 21 Mitglieder absolvierten die zweimal wöchentlich stattfindende Sportintervention, während 28 Frauen die Studie in der KG beendeten. Die Testungen erfolgten mittels Armumfangsmessungen, Bioimpedanzanalyse, Maximalkraftmessungen sowie vier Fragebögen zur Lebensqualität, Fatigue-Symptomatik und körperlichen Aktivität. Die Ergebnisse ergaben in der IG eine unveränderte Anzahl von Lymphödemen sowie eine generelle Abnahme der Armumfangsdifferenzen. In der IG kam es zu einem signifikanten Anstieg der Skelettmuskelmasse, Zuwachs der Magermasse und zu einer Reduktion der Körperfettmasse. Darüber hinaus nahm die Maximalkraft bei allen Teilnehmerinnen zu. Unter den Mitgliedern der IG nahm die Fatiguesymptomatik signifikant ab, während die körperliche Aktivität deutlich gesteigert wurde. Es konnte somit gezeigt werden, dass die Sportintervention kein erhöhtes Risiko für die Entwicklung oder den Verlauf von Armlymphödemen zur Folge hatte. Daneben wurden viele positive Effekte für die Teilnehmerinnen (Kraftentwicklung, Körperzusammensetzung, Aktivitätssteigerung, gebessertes psychisches Befinden) nachgewiesen. Aus diesen Gründen sollte ein gezieltes Kraft- und Ausdauertraining der Arme in die Nachsorgebehandlung von Brustkrebspatientinnen nach Axilladissektion aufgenommen werden.

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