In situ Lokalisation von Tumorzellen mit Zeichen der epithelial-mesenchymalen Transition und prognostische Bedeutung von intratumoralen Lymphozyten beim invasiv-duktalen Mammakarzinom

Jährlich erkranken circa 1,7 Mio. Frauen weltweit an Brustkrebs. Trotz R0-Resektion kommt es häufig zu Rezidiven oder Metastasen, welche nach wie vor als lebenslimitierend gelten. Es wird angenommen, dass die epithelial-mesenchymale Transition eine entscheidende Rolle in der Entstehung von Metastasen spielt. Dabei gewinnen epitheliale Tumorzellen die Fähigkeit mesenchymale Eigenschaften anzunehmen, um sich so aus ihrem Zellverband herauszulösen und in die Umgebung zu migrieren. Ein Transkriptionsfaktor, der E-Cadherin herabreguliert und somit EMT induzieren soll, ist Snail. Darüber hinaus wird vermutet, dass der Prozess der EMT zur Immunsupprimierung in der Tumormikroumgebung führen und regulatorische T-Zellen induzieren kann. Es wurde die Quantität der Snail+-Zellen als auch der TIL und ihre Korrelation mit dem Überleben untersucht, um zu prüfen, ob diese zukünftig als Prognosemarker eingesetzt werden können. Hierfür wurde ein Kollektiv von 352 Patientinnen der Frauenklinik Kiel mit invasiv-duktalem Mammakarzinom analysiert, um eine Aussage über die prognostische Relevanz treffen zu können. An TMAs wurde immunhistochemisch Snail sowie TIL-Marker FOXP3, CD3 und CD8 angefärbt. Anschließend folgte die Auswertung in Überlebenszeitanalysen. Es zeigte sich, dass in unserer Kohorte eine starke Positivität von Snail signifikant mit einem längeren krankheitsfreien- und Gesamtüberleben einhergeht. CD3+, CD8+ und FOXP3+ Zellen weisen eine Tendenz mit einem längeren Überleben auf, jedoch stellte sich in der Untersuchung nur FOXP3 als signifikanter Marker heraus. Obwohl die prognostische Bedeutung von EMT- und TIL-Markern durch viele Studien bestätigt wurde, existieren in der Literatur Diskrepanzen bezüglich der prognostischen Aussagekraft von Snail und FOXP3 als eigenständige Marker. Das invasive Verhalten eines Tumors hängt womöglich zugleich von der Heterogenität der molekularen Subtypen ab und kann zur Zeit nicht allein durch lymphozytäre oder EMT-Marker eingestuft werden.

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