Morphologische und funktionelle Ergebnisse nach Vitrektomie mit Eingabe von autologem Thrombozytenkonzentrat und Gas bei persistierenden Makulaforamina

Bei einem idiopathischen Makulaforamen (MF) handelt es sich um einen Defekt im Bereich der Fovea centralis. Mögliche Ursachen sind tangentiale Traktionskräfte oder antero-posteriore Kräfte. Bei den Patienten kommt es zu einer Visusminderung.Das MF kann erfolgreich mittels Vitrektomie, ILM-Peeling und intraokulärer Gastamponade behandelt werden. Es werden damit Verschlussraten von 90 % erreicht. In ca. 10 % der Fälle persistiert das MF nach dieser OP. Richtlinien der ophthalmologischen Fachgesellschaften zur Behandlung dieser Fälle bestehen nicht. Chirurgische Strategien umfassen erneute Vitrektomie mit Gaseingabe, Vitrektomie mit Eingabe von Silikonöl, autologem Thrombozytenkonzentrat (TK) oder Vollblut (VB).In dieser retrospektiven Studie untersuchten wir an einem Patientenkollektiv die anatomischen Verschlussraten und funktionellen Ergebnisse nach Re-Vitrektomie mit Gastamponade und Applikation von autologem TK bzw. VB. Es wurden 75 Augen nach initialer Vitrektomie, ILM-Peeling und Gasfüllung ausgewertet. Alle erhielten eine zweite Vitrektomie mit Gastamponade und Eingabe von autologem TK (n = 61) oder VB (n = 14). Prä- und postoperativ wurde der bestkorrigierte Visus bestimmt und die Morphologie der Makula mittels OCT analysiert. Nach der zweiten Vitrektomie zeigte sich eine Verschlussrate der MF von 85,2 % in der TK-Gruppe und 7,1 % in der VB-Gruppe. In der TK-Gruppe kam es bei verschlossenem MF zu einem Anstieg der Sehschärfe (logMAR) von 1,0 auf 0,4. Die präoperative morphologische Konfiguration des MF hatte keinen Einfluss auf die Verschlussrate. Postoperativ konnten wir eine Assoziation zwischen der Integrität der äußeren Netzhautschichten (IS/OS-Linie) mit dem Visus aufzeigen. Augen mit einer intakten IS/OS Linie hatten einen besseren Visus als Augen mit einem Defekt. Die Länge des Defektes korrelierte mit der Sehschärfe. Ebenfalls korrelierte die Dicke der gesamten Netzhautschichten mit dem Visus. Je dünner die Netzhaut, desto schlechter der Visus.

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