Postoperative Malnutrition und Remission metabolischer Komorbiditäten im Zwei-Jahres-Verlauf nach Adipositasoperationen: Sleeve-Gastrektomie versus Proximaler Magenbypass

Die Prävalenz der Adipositas in Europa hat sich in den letzten beiden Jahrzenten verdreifacht und nimmt epidemische Ausmaße an. Übergewicht und Adipositas erhöhen das Risiko, an chronischen Krankheiten wie Typ 2-Diabetes mellitus, Hypertonie, Arteriosklerose und den Folgen wie Herzinfarkt und Schlaganfall zu erkranken. Damit stellt die Adipositas eine zunehmende Herausforderung für unsere Gesellschaft dar. Die laparoskopische Sleeve-Gastrektomie (SG) und die proximale Magenbypass-OP (RYGB) sind die weltweit am häufigsten durchgeführten Adipositas-Operationen. Die vorliegende Dissertationsarbeit vergleicht die sich in den Wirkprinzipien unterscheidenden bariatrischen Operationen SG und RYGB bezüglich Malnutrition und Remission von Adipositas-assoziierten Komorbiditäten im Verlauf von 2 Jahren nach OP. Sie wurde in Form einer unizentrischen, retrospektiven Beobachtungsstudie von 260 Adipositas-Patienten (148 SG- und 112 RYGB-Patienten), die im Zeitraum von 2011 bis 2013 am UKSH Kiel operiert wurden, durchgeführt. Präoperativ und zu festgesetzten Nachuntersuchungen 1, 3, 6, 12 und 24 Monate nach OP wurden im 2-Jahres-Follow-up Malnutritionsparameter sowie der klinische Verlauf der Komorbiditäten analysiert. In unserer 2-Jahres-Follow-up Studie zeigten sich trotz großer Unterschiede im Operationsverfahren und Wirkprinzip von laparoskopischer Sleeve-Gastrektomie und laparaskopischer proximaler Magenbypass-OP bei gleicher Gewichtsreduktion (EWL 71%)keine signifikanten Unterschiede zwischen den beiden Gruppen in Bezug auf Malnutrition. In der Remission metabolischer Komorbiditäten senken sowohl die SG als auch der RYGB in vergleichbarem Maße signifikant die Prävalenz von Hypertriglyceridämie, Hyperurikämie und moderaten Typ 2-Diabetes mellitus. Die Sleeve-Gastrektomie gewinnt dabei bei vergleichbar gutem Excess weight loss und geringerem verfahrenstechnischen Aufwand als Alternative zum Magenbypass an Bedeutung.

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