Selbstbezogene Fähigkeitskognitionen und Schulleistungen: Kausale Ordnung und Urteilsgenauigkeit der Lehrkräfte

Im Rahmen dieser Dissertation wurde in zwei empirischen Arbeiten mit zwei Messzeitpunkten die kausale Ordnung zwischen selbstbezogenen Fähigkeitskognitionen und Schulleistungen mittels Strukturgleichungsmodellen evaluiert. Während in der ersten Studie der reziproke Zusammenhang zwischen dem verbalen Fähigkeitsselbstkonzept und den Leistungen im Lesen und in Rechtschreiben vom fünften bis zum siebten Schuljahr überprüft wurde, fokussierte die zweite Studie den Zusammenhang zwischen Selbstwirksamkeitsüberzeugungen und Leistungen im Lesen und in Mathematik innerhalb des siebten Schuljahres. Hierbei wurde jeweils eine mögliche Moderation durch den Migrationshintergrund durch die Invarianz der Mess- und Strukturmodelle getestet. In einer dritten empirischen Studie wurde querschnittlich die Urteilsgenauigkeit von Lehrkräften in Bezug auf die lesespezifischen Selbstwirksamkeitsüberzeugungen ihrer Schulkinder mehrebenenanalytisch unter Berücksichtigung von Prädiktoren auf der Individualebene und der Schulklassenebene untersucht. Im Rahmen dieser Studie wurde ein möglicher differenzieller Einfluss des Migrationshintergrundes auf die Urteile von Lehrkräften durch die Berücksichtigung unterschiedlicher Herkunftsgruppen untersucht. Während die erste Studie die Annahme reziproker Effekte zwischen sprachlichen Leistungen und dem verbalen Fähigkeitsselbstkonzept bestätigte, wiesen die Ergebnisse der zweiten Studie auf kausale Effekte in unterschiedlichen Richtungen hin. Beide Studien weisen jedoch auf die kulturelle Übertragbarkeit der Befunde hin. In der dritten Studie zeigten die Lehrkräfte eine schwache Urteilsgenauigkeit und eine differenzielle Beurteilung insbesondere für Kinder mit einem türkischen Migrationshintergrund. Die Ergebnisse der drei Studien werden abschließend zusammengefasst und mit Blick auf offene Forschungsfragen und praktische Implikationen diskutiert.

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