Geschlechterkonstruktionen in der Herzinfarktbehandlung im Krankenhaus – Am Beispiel von Gender Dyaden in der Visiteninteraktion zwischen Ärzt_innen und Patient_innen nach ihrem ersten Herzinfarkt

Der Herzinfarkt ist einer der häufigsten Behandlungsanlässe im Krankenhaus. Doch ein akuter Herzinfarkt wird bei Frauen häufiger nicht erkannt, sondern eher psychologische Ursachen vermutet. In kardiologischen Reha-Maßnahmen sind Frauen stark unterrepräsentiert. In der Visite könn(t)en Ärzt_innen und Patient_innen mögliche Themen klären, die eine Reha behindern oder auf einen akuten Reinfarkt deuten. Die geschlechtersoziologische Arbeit folgt dem sozialkonstruktivistischen Doing Gender Ansatz. Demnach wird Geschlecht in der Interaktion kontinuierlich hergestellt. Dies umfasst die wechselseitige Wahrnehmung des Gegenübers sowie die Selbst-Darstellung und beeinflusst das Sprechen über Schmerzen, Ängste oder soziale Probleme. Analysen ambulanter Behandlungsgespräche deuten auf dyadische Muster. Z.B. wiederholen Männer in der Ärztin-Patient Dyade häufiger emotionale Themen als in der Arzt-Patient Gender Dyade, in der eher Soziales angesprochen wird. Die empirische Arbeit untersucht: Inwieweit (dyadische) Muster in der Konstruktion von Geschlecht in Visitengesprächen mit Ärzt_innen und Herzinfarktpatient_innen bestehen.

Gender aspects do play important roles in Acute Myocardial Infarction/AMI treatment and for recovery, as well. Women are more often misdiagnosed in emergency departments than men with AMI and they do less often participate in cardiologic rehabilitation programs. Doing gender matters how physicians and patients interact with each other in medical encounters. New studies suggest that gender concordance seems to be more comfortable for patients and physicians. But there are differences between female- and male-concordant gender dyads and communication patterns. This includes talking about emotions and social problems that may hinder patients taking part in cardiac rehab. This qualitative study aims to investigate the influence of gender dyads on physician-patient-communication in a hospital setting, focusing on ward rounds with in-patients who survived their first ‚heart attack‘. Therefore this qualitative analysis is based on observations of encounters in normal ward rounds and interviews with the participating physicians and First-Time-AMI-patients.

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