Stammzelleigenschaften von Tumoren mit Neuralleistenursprung

Auch gegenwärtig können viele Tumorerkrankungen v.a. aus dem Grund der Tumorrezidivbildung noch nicht kurativ behandelt werden. Als Erklärungsversuch ist hierbei in den letzten Jahren die Tumorstammzellhypothese, bei der man davon ausgeht, dass ein Tumor aus einer kleinen Subpopulation von Zellen mit Stammzelleigenschaften hervorgeht, immer mehr in den Fokus gerückt. Im Rahmen dieser Arbeit sollte bei Tumorzelllinien mit Neuralleistenursprung (kleinzelliges Lungenkarzinom, Melanom, Neuroblastom) im Vergleich zum Mammakarzinom dieses Konzept überprüft werden. Mittels Realtime-PCR und Immunzytochemie wurde die Expression verschiedener embryonaler und neuraler Stammzellmarker und die der Chemokinrezeptoren CXCR4 und CXCR7 geprüft und ihre Regulation durch die Chemokine CXCL11 und CXCL12 und neurales Stammzellmedium untersucht. Während die embryonalen Stammzellmarker (v.a. cMyc) und CXCR4 stark in fast allen Zelllinien exprimiert wurden, konnten die neuralen Stammzellmarker und CXCR7 nur vereinzelt, v.a. bei den Lungenkarzinom- und Neuroblastom-Zelllinien detektiert werden. Bei der Stimulation mit den Chemokinen CXCL11 und CXCL12 und dem neuralen Stammzellmedium zeigten sich die starken und teils sogar signifikanten Expressionsänderungen ebenfalls fast ausschließlich bei den embryonalen Stammzellmarkern (v.a. cMyc) und CXCR4. Zusammenfassend konnten wir mit dieser Arbeit zeigen, dass Neuralleistentumore eine Vielzahl an Stammzellmarkern und Chemokinrezeptoren exprimieren und sich v.a. die embryonalen Marker auch durch Chemokine und neurales Stammzellmedium regulieren lassen. Im Hinblick auf die Entwicklung neuer Therapieansätze ist es dabei allerdings wichtig zu beachten, dass sich die Bedeutung der einzelnen Stammzellmarker und die ihrer Einflussfaktoren sich in unseren Versuchen deutlich unterschied und zwar sogar innerhalb einer Tumorentität je nach Zelllinie.

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