Maritime Logistics in the Age of the Northern Crusades

The Limes Saxoniae remained a stable cultural frontier zone until the year 1147, when Danish and German princes managed to subdue the Slavic lands east of the Elbe lastingly in a joint maritime-terrestrial campaign. It was the first papally authorised crusading campaign “contra Sclavos ceterosque paganos habitantes versus Aquilonem” – the last pagans of northern Europe. This expeditio was a precedent, followed by many more campaigns against the Slavs, Prussians, Lithuanians, Livs, Estonians and other pagan nations of the Baltic Rim; a time frame spanning over four centuries, colloquially captured by the umbrella term ‘Northern Crusades’. Most of these campaigns required seaborne transport, which is studied here with an interdisciplinary historical-archaeological approach. The diachronic theme is examined by a number of case studies, which involve different angles: On the one hand, questions of navigation and orientation are addressed, as exemplified by a re-evaluation of a 13th-century Danish itinerary to Estonia. On the other hand, the capabilities and use of ships are assessed, which supplied the Catholic enclaves in the pagan East with crusaders, settlers and goods. Numerous shipwrecks are re-visited to verify the claims of contemporary chroniclers, with discussions on technical aspects of ship-construction, but also with a focus on early trade links. Another major focus lies on timber trade across the Baltic Sea, shedding light on an often overlooked aspect: The Teutonic Order as economic rather than solely militaristic power. This study is concluded by assessing the local maritime transport geography of a Teutonic Order castle and a nearby appertaining shipwreck from a period of political instability and the imminent collapse of the Livonian Confederation.

Für Jahrhunderte bildete der Limes Saxoniae eine feste Kulturgrenze, bis ins Jahr 1147, als dänische und deutsche Fürsten die slawischen Länder östlich der Elbe in koordinierten see- und landseitigen Angriffen unter ihre Kontrolle brachten. Es war der erste päpstlich angeordnete Kreuzzug “contra Sclavos ceterosque paganos habitantes versus Aquilonem” – gegen die letzten Heiden Nordeuropas. Dieser Kreuzzug war der Ausgangpunkt für zahlreiche weitere Feldzüge gegen Slawen, Pruzzen, Litauer, Liven, Esten und anderen heidnischen Nationen des Ostseeraumes und charakterisierte eine über vier Jahrhunderte umspannende Epoche, die unter dem Begriff 'Nordische Kreuzzüge' verstanden wird. Für die meisten dieser Feldzüge war die Schifffahrt eine Grundvoraussetzung, die hier durch einen interdisziplinär historisch-archäologischen Ansatz erforscht wird. Die diachronische Thematik wird durch eine Reihe von Fallstudien untergliedert, die unterschiedliche Ansatzpunkte haben: Auf der einen Seite wird der Frage nachgegangen, wie man sich im Mittelalter orientierte und welche Navigationstechniken zum Einsatz kamen, exemplarisch anhand eines dänischen Itinerars nach Estland aus dem 13. Jahrhundert veranschaulicht. Auf der anderen Seite werden die Einsatzmöglichkeiten und Einsatzgebiete von Schiffen untersucht, welche die katholischen Enklaven im heidnischen Osten mit Kreuzfahrern, aber auch Kolonisten und Gütern versorgten. Eine Reihe an mittelalterlichen Schiffwracks werden unter dieser Fragestellung evaluiert, um die Aussagen von zeitgenössischen Chronisten, Diskussionen zu schiffbaulichen Eigenheiten, aber auch frühen Handelsverbindungen zu vergleichen. Ein weiteres Augenmerk liegt auf dem baltischen Holzhandel, der einen oft übersehenen Aspekt aufgreift: Der Deutsche Orden als Handelsmacht. Diese Arbeit schließt mit einer Fallstudie zur maritimen Transportgeografie einer Deutschordensburg und eines zugehörigen Schiffwracks ab, die in eine Zeit der politischen Instabilität und des bevorstehenden Zusammenbruchs der Livländischen Konföderation im Jahre 1561 datieren.

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