Zusammenhang zwischen dem am Oberarm und am Auge gemessenen Blutdruck und Messung des Venenpulsationsdrucks mittels Kontaktglas-Dynamometer

Bei der Ophthalmodynamometrie werden durch Druckausübung auf den Bulbus Pulsphänomene im Bereich der zentralen Netzhautgefäße ausgelöst. Von der benötigten Kraft kann auf den diastolischen und systolischen Ophthalmicadruck geschlossen werden sowie auf den Venenpulsationsdruck (VPP), wenn keine spontane Pulsation der Vena centralis retinae vorliegt. In der vorliegenden prospektiven Studie wurden Vergleichswerte mit dem Kontaktglas-Dynamometer nach Löw erhoben und untersucht, ob die Messwerte durch Alter, BMI und den systemischen Blutdruck beeinflusst werden bzw. in wie weit die Kontaktglas-Dynamometrie selber einen Einfluss auf den systemischen Blutdruck hat. Die Messung des VPPs und des diastolischen und systolischen Ophthalmicadrucks erfolgte an 170 Augen von 85 gesunden Probanden mit einem mittleren Alter von 41,4 ± 17,7 Jahren. Unmittelbar vor und nach der Kontaktglas-Dynamometrie wurde eine Blutdruckmessung vorgenommen. Der VPP war für das rechte und linke Auge vom systemischen Blutdruck statistisch unabhängig. Für den diastolischen und systolischen Ophthalmicadruck konnte eine signifikante Korrelation zum systemischen Blutdruck gefunden werden, welche allerdings gering ausfiel. Eine Erklärung hierfür kann die Autoregulation der retinalen Durchblutung sein. Der leicht abfallende systemische Blutdruck nach Kontaktglas-Dynamometrie kann mit dem okulokardialen Reflex erklärt werden, welcher u.a. durch Bulbusdruck ausgelöst werden kann. Dies sollte in weiteren Studien mit kontinuierlicher Blutdruckmessung überprüft werden.

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