Klinische Relevanz von Biomarkern der Thrombozyten- und Leukozytenaktivierung beim akuten ischämischen Schlaganfall

Die Thrombozytenaktivität und ihre Bindung zu den Leukozyten spielen eine wichtige Rolle bei der Entstehung der Atherosklerose und des ischämischen Hirninsultes. Aktivierte Thrombozyten bilden Aggregate mit den Leukozyten. Ein wichtiges Membranprotein, auf der Oberfläche aktivierter Thrombozyten, bei der Konjugation beider Zellreihen ist das P-Selektin. Studien fanden eine erhöhte Expression von P-Selektin und eine verstärkte Bildung von Thrombozyten-Leukozyten-Aggregaten im Blut von Patienten mit ischämischem Hirninsult. Ziel unserer Studie war eine Korrelation von P-Selektin und Thrombozyten-Leukozyten-Aggregaten zu klinischen Parametern zu finden. Wir untersuchten das Blut von 79 Patienten mit einem akuten ischämischen Hirninsult und 154 Kontrollpersonen ohne vaskuläre Vorerkrankungen mittels Durchflusszytometrie. Die Ergebnisse wurden zu den TOAST-Kriterien, den NIHSS-Punkten und der Thrombuslänge, ermittelt mittels CT, in Korrelation gesetzt. Weitere statistische Analysen wurden durch Regressionsmodelle durchgeführt. Die Thrombozytenaktivität und die Aggregate waren bei Patienten mit ischämischem Hirninsult signifikant höher im Vergleich zu den Kontrollpersonen. Bei den TOAST-Kriterien und der Thrombuslänge zeigte sich keine Korrelation, eine leichte Korrelation bei den Punkten der NIH-Stroke Scale. Im Regressionsmodell zeigte sich eine deutliche Abhängigkeit des Schlaganfalls von seinen Risikofaktoren aber auch von den Thrombozyten-Leukozyten-Aggregaten. Die Aggregate korrelierten signifikant mit dem Geschlecht, Alter, Ausmaß der Erkrankung und der Thrombozytenaktivierung. Die Thrombozytenaktivierung korrelierte mit der Schwere des Insultes, jedoch kann man keine sichere klinische Relevanz des P-Selektins oder der Thrombozyten-Leukozyten-Aggregate als Biomarker ableiten. Thrombozyten-Leukozyten-Aggregate und die Thrombozytenaktivierung können jedoch vermutlich als eigenständige Risikofaktoren des ischämischen Hirninsultes interpretiert werden.

Rechte

Nutzung und Vervielfältigung:

Keine Lizenz. Es gelten die Bestimmungen des deutschen Urheberrechts (UrhG).

Bitte beachten Sie, dass einzelne Bestandteile der Publikation anderweitigen Lizenz- bzw. urheberrechtlichen Bedingungen unterliegen können.

Zitieren

Zitierform:
Zitierform konnte nicht geladen werden.