Chemotherapieinduzierte Inflammation beim nicht-kleinzelligen Bronchialkarzinom : Untersuchungen zur in vitro und in vivo Relevanz

Zielsetzung: Neben dem Zelltod können Zytostatika verschiedene andere Mechanismen induzieren, die dass biologische Verhalten von Tumorzellen beeinflussen. In der folgenden Untersuchung wurden die pro-Inflammatorischen und pro-Invasiven Chemotherapie(Ctx)-induzierten Effekte auf das NSCLC analysiert. Methoden: Bei 4 NSCLC Zelllinien wurden in Dosiseskalationsuntersuchen die Zytotoxizität von 5 verschieden Zytostatika gemessen (Cisplatin, Etoposid, Gemcitabin, Paclitaxel, 5-FU). Mit den ermittelten Effektivdosen ED 20/50 wurden PI-FACS Zellzyklusanalysen durchgeführt. In Fibroblastenlayer-Invasionsanalysen wurde die Modulation der Invasivität der Tumorzellen durch die Chemotherapie gemessen. In ELISA/Multiplex-FACS-Analysen wurden 16 Proteinen (IL1ß,4,6,8,10,12,TNF,VEGF,MIP1a,1b,Angiogenin,bFGF,FAS-L,uPA,MMP2,7,9) unter Ctx gemessen. In einem SCID Mausmodell wurde nach Ctx neben dem Tumorwachstum in der Tumorextrahierten mRNA semiquantitativ mittels RT-PCR die Expression eine Auswahl der o.g. Gene analysiert. Korrespondierende Analysen wurden bei 30 Patienten (15 ohne/mit neoadjuvanter Ctx) mit einem NSCLC im Stadium IIIA aus reseziertem Tumormaterial durchgeführt. Ergebnis: Die Zelllinien wiesen eine unterschiedliche Sensitivität bzgl. der verschiedenen Zytostatika auf. In den PI-FACS Analysen wurde neben unterschiedlichen Apoptoseraten sowohl ein Zellzyklusarrest in der G1 als auch in der G2-Phase nachgewiesen. Für einzelne Zelllinien/Zytostatika Kombinationen konnte eine gesteigerte Invasivität nachgewiesen werden. In den ELISA/FACS-Analysen ließ sich eine universelle Stimulation von IL-8 nachweisen. Für die anderen Proteine wurde ein Substanz-/Zelllinien-assoziiertes spezifisches Expressions-Profil dargestellt. In den orthotop gewachsen Tumoren ließen sich die Ergebnisse in der RT-PCR-Analyse auf mRNA-Ebene reproduzieren. Auch in den humanen Tumorproben konnte eine erhebliche Ctx-Induzierte Stimulation der mRNA Expression nachgewiesen werden. Schlussfolgerung:Zusammenfassend wurde in in vitro Analysen gezeigt, dass verschiedene Che- motherapeutika Einfluss auf die Expression von inflammationsassoziierten Genen bei NSCLC-Tumorzellen nehmen. Dieses ist substanz-, tumorzellsentitivitäts- und konzentrationsabhängig. Der Effekt konnte auf mRNS-Ebene in vivo sowohl in einem Tiermodell als auch an menschlichen Tumorproben auf mRNS-Ebene verifiziert werden. Die biologische Relevanz dieser Effekte muss in weiterführenden Untersuchungen analysiert werden. Dennoch deuten die Ergebnisse aus den humanen Tumorproben auf eine Prognose relevante Bedeutung hin.

Rechte

Nutzung und Vervielfältigung:

Keine Lizenz. Es gelten die Bestimmungen des deutschen Urheberrechts (UrhG).

Bitte beachten Sie, dass einzelne Bestandteile der Publikation anderweitigen Lizenz- bzw. urheberrechtlichen Bedingungen unterliegen können.

Zitieren

Zitierform:
Zitierform konnte nicht geladen werden.