Der Einfluss von Alter und Aktivität auf die sportliche Leistungsfähigkeit am Beispiel der motorischen Fähigkeiten Kraft, Ausdauer und Gleichgewicht im Erwachsenenalter

Das vorrangige Ziel der Dissertation bestand darin, den Einfluss von sportlicher Aktivität bzw. Inaktivität auf die körperliche bzw. motorische Leistungsfähigkeit im Erwachsenenalter zu untersuchen. Insgesamt nahmen über 500 Probanden im Alter von 20-70 Jahren an der Studie teil. Erstmalig konnte der Einfluss von moderater sportlicher Aktivität parallel auf drei motorische Fähigkeiten (aerobe Ausdauer, isometrische Maximalkraft und Gleichgewichtsfähigkeit) nachgewiesen werden. Es zeigten sich nicht nur signifikante Leistungsunterschiede zwischen sportlich Aktiven und Inaktiven gleicher Altersklasse, es zeigte sich außerdem, dass bereits 2 Stunden moderate sportliche Aktivität in der Woche, das entspricht einem erhöhten Kalorienverbrauch von ca. 780kcal pro Woche, den altersbedingten Rückgang der sportmotorischen Leistungsfähigkeit zwar nicht aufhalten aber deutlich verzögern können. Vor allem im Bereich der aeroben Ausdauer konnten sportlich aktive über 60-Jährige die gleiche aerobe Ausdauerleistung erbringen wie inaktive 20-30-Jährige. Für die isometrische Maximalkraft und die Gleichgewichtsfähigkeit konnten diese Ergebnisse hingegen nicht vollständig bestätigt werden. Hier konnten die sportlich Aktiven nicht die gleichen Werte aufweisen wie die 20-30-Jährigen Inaktiven, es konnten jedoch zumindest die gleichen Leistungswerte wie bei der nächstjüngeren inaktiven Altersklasse erreicht werden. Weitere Untersuchungen bekräftigten diese Ergebnisse. Es zeigte sich, dass bei der Betrachtung des Alters und der sportlichen Aktivität als Einflussfaktoren auf die jeweilige motorische Leistungsfähigkeit, eine moderate sportliche Aktivität von 2 Stunden in der Woche einzig bei der aeroben Ausdauerleistungsfähigkeit an der 4mmol/l-Schwelle einen höheren Einfluss auf die Leistungsfähigkeit ausübt als das Alter. Sowohl bei der isometrischen Maximalkraft als auch der Gleichgewichtsfähigkeit hatte das Alter einen höheren Einfluss als die moderate sportliche Aktivität auf die Leistungsfähigkeit. Unsere Ergebnisse konnten außerdem belegen, dass die Borg-RPE-Skala eine kostengünstige, valide und einfach durchführbare Methode zur subjektiven Belastungseinschätzung und -steuerung auch für Neu- und Wiedereinsteiger darstellt und einer Belastungsanalyse anhand der PWC und einer Belastungssteuerung anhand kardialer Parameter deutlich überlegen ist.

Vorschau

Rechte

Nutzung und Vervielfältigung:

Keine Lizenz. Es gelten die Bestimmungen des deutschen Urheberrechts (UrhG).

Bitte beachten Sie, dass einzelne Bestandteile der Publikation anderweitigen Lizenz- bzw. urheberrechtlichen Bedingungen unterliegen können.

Zitieren

Zitierform:
Zitierform konnte nicht geladen werden.