Die vollständig perkutane endovaskuläre Ausschaltung von Aortenaneurysmen mittels präinterventionelle Anwendung von 6 French Perclose Closer AT - Nahtverschlusssystemen : eine prospektive Untersuchung an 70 Patienten

In der minimal-invasiven endoluminalen Therapie eines Bauchaortenaneurysmas mit einer Endoprothese ist inzwischen ein komplett perkutanes Vorgehen ohne die Notwendigkeit einer chirurgischen Eröffnung des Zugangsgefäßes möglich. Ziel dieser Arbeit war es die eigenen Erfahrungen mit dem perkutanen Gefäßnahtsystem "Perclose Closer AT" mit dem operativen Leistenarterienzugang und der internationalen Literatur zu vergleichen. Es wurden prospektiv die Daten von Eingriffen bei 70 Patienten im Zeitraum von Juni 2006 bis Juni 2008 gesammelt und ausgewertet. Beim perkutanen Vorgehen werden nach Gefäßpunktion in der "Preclose-Technik", also noch vor Prothesenimplantation, die Nähte mit zwei oder mehr "Perclose Closer AT - Nahtverschlusssystemen um 90° versetzt gesetzt und erst am Ende der kompletten Behandlung die Knoten zum Verschluß der Punktionsstelle angezogen. Ausgewertet wurden technischer Erfolg der perkutanen Prozedur in Abhängigkeit von der Schleusengröße, periinterventionelle Komplikation, Zeiten der gesamten OP-Verweildauer sowie des Zugangsverschlusses. Anhand der Bildgebung durch CT/MRT nach 1-4 Tagen sowie nach 3,6 und 12 Monaten wurde der Schweregrad des postoperativen Hämatoms sowie der sich im Verlauf bildenden Narbe anhand einer Skala evaluiert. Die Daten wurden mit einer historischen Kontrollgruppe von Patienten verglichen, bei denen die Leistenarterien konventionell chirurgisch eröffnet wurden. Der technische Erfolg in der perkutanen Gruppe entsprach mit 96,2 % etwa dem internationalen Vergleich für dieses System (95,5%) und war besser als Berichte über das "10 F Prostar-System" (93,6%). Es gab keine zugangsbezogene Mortalität oder Spätkomplikationen. Der Vergleich mit der chirurgischen Arteriotomie hinsichtlich der Komplikationsraten innerhalb von 30 Tagen und der Mortalität zeigten keinen signifikanten Unterschied. Allerdings lag die Spätkomplikationsrate (> 30 Tage postinterventionell) nach Operation signifikant höher mit 5,3%. Die Dauer der Prothesenimplantation war in der perkutanen Gruppe signifikant kürzer. Bei der Dauer des Leistenarterienverschlusses gab es keinen signifikanten Unterschied. Während es bei der Hämatomausprägung nach 1-4 Tagen keine wesentlichen Unterschiede gab, zeigten sich nach Arteriotomie signifikant stärker ausgeprägte Vernarbungen in allen Verlaufskontrollen. Diese Ergebnisse sowie der Vergleich zur Literatur zeigen die sichere und effektive Durchführbarkeit der komplett perkutanen endovaskulären Aneurysmatherapie mit dem " Perclose Closer AT".

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