Bodenspannungen und Deformationen in Waldböden durch Ernteverfahren

Im Zuge des BMBF Projekts „Zukunftsorientierte Waldwirtschaft“ wurden an Standorten des Hochschwarzwalds die Auswirkungen von Ernteverfahren auf standorttypische Böden bestimmt. Durch den Einsatz von in situ Verfahren zur Spannungs- und Deformationsmessung (kombiniertes Stress State Transducer (SST) und Displacement Transducer System (DTS)) unter realen Erntebedingungen wurden die Folgen des Fahrzeugeinsatzes im Bestand belegt. Die Spannungsmessungen in verschiedenen Bodentiefen zeigen die Notwendigkeit, Bodenspannungen und Bodenverformungen als dynamische Prozesse zu analysieren. Die statische Beschreibung über Kontaktflächendrücke ist hierfür nicht ausreichend. Die dynamische hochauflösende Aufnahme der Bodenspannungen in verschiedenen Tiefen (20 und 40 cm) liefert eine gute Beschreibungen der vollständigen Ernte und Rückevorgänge.. Die Erhöhung der Vorbelastung durch Befahrung wurde in allen Versuchen nachgewiesen, unabhängig von der Versuchsorganisation oder den untersuchten Fahrzeugen. Die Ernteverfahren beinflussen zusätzlich die hydraulische und die Luftleitfähigkeit der Ober und Unterböden. Der Rückgang der Leitfähigkeiten ist durch eine Veränderung in der Porenverteilung und Beeinträchtigungen der Porenkontinuität zu erklären. Die durch die starken Belastungen resultierende Bodenverdichtungen führte in den locker gelagerten Waldoberböden zur Zerstörung der Grobporen. Diese sind jedoch wesentlich für die Luft- und Wasserleitfähigkeit verantwortlich Einzig die Rückung mit Rückepferden hatte keinen nachweisbaren Einfluss auf die Standortökologie. In den Rückespuren waren die bodenphysikalischen Parameter nicht verändert, obwohl unmittelbar unter den Hufen hohe Spannungen auftreten.

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