Präventive Behandlung von Knochenmetastasen des Mammakarzinoms durch Kombinationstherapie mit taxanhaltiger Chemotherapie, Bisphosphonaten und dem Angiogenesehemmer SU11248 (Sunitinib) im Tiermodell

Ziel dieser Arbeit war es, in einem Tiermodell die präventive Wirkung des Angioge-nesehemmers Sunitinib (Sutent(R), Pfizer Pharma GmbH, Berlin) als alleiniges Medikament und als Teil einer kombinierten Therapie mit dem Bisphosphonat Zoledronat (Zometa(R), Novartis Pharma GmbH, Nürnberg) oder dem Taxan Docetaxel (Taxotere(R), Sanofi Aventis Deutschland GmbH, Frankfurt/Main) gegenüber einer Placebobehandlung von Knochenmetastasen des Mammakarzinoms herauszustellen. Hierzu wurden 57 fox nu/nu Mäuse von Harlan(TM) (Harlan Laboratories Inc., Indianapolis, Indiana) zunächst behandelt, bevor ihnen mit dem rot-fluoreszierenden DsRed2-Protein transfizierte humane Brustkrebszellen der Zelllinie MDA-MB-231 intrakardial injiziert wurden, um die Metastasierung eines Mammakarzinoms unter der Therapie zu imitieren. Das Wachstum der entstandenen Knochenmetastasen wurde mit digitaler Röntgentechnik (Selenia(R), Hologic Deutschland GmbH, Frankfurt/Main) und der Fluoreszenzkamera NightOWL II LB 983 (Berthold Technologies GmbH & Co. KG, Bad Wildbad) longitudinal nachverfolgt. Zusätzlich wurde die Knochenmineralisierung mit dem far-red-fluorescent pamidronate Osteosense(TM)750 (VisEn Medical Inc., Bedford, Massachusetts) dargestellt. Die Datenauswertung zeigte, dass die Monotherapie mit Docetaxel präventiv wirksam war. Wie vor dem Hintergrund klinischer Studien erwartet, zeigte sich ein statistisch signifikant längerer Beobachtungszeitraum im Vergleich zu den meisten anderen Gruppen. Auch die kombinierte Behandlung mit Sunitinib und Zoledronat wirkte im Vergleich zur Placebogabe und zur Monotherapie mit Sunitinib vorbeugend: Es entstanden statistisch signifikant kleinere und langsamer wachsende Knochenmetastasen. Da Zoledronat bereits das Durchbrechen der Basalmembran als initialen Schritt der Metasta-sierung verhindert und die experimentelle intravenöse Therapie mit Sunitinib das Wachstum von Brustkrebsmetastasen zu akzelerieren scheint, ist in vivo eine bessere präventive Wirkung dieser Kombinationstherapie zu erwarten. Wie jedoch Sunitinib und Zoledronat auf molekularer Ebene synergistisch wirken, ob diese kombinierte Therapie auch im klinischen Einsatz präventiv das Wachstum von Knochenmetastasen des Mammakarzinoms und hierdurch Frakturen verhindern kann, ob es alternativ bei Resistenz gegen oder bei Unverträglichkeit von Standardchemotherapien eingesetzt werden kann und welche Nebenwirkungen diese Kombinationstherapie mit sich bringt, sind Fragen, die es in Zukunft zu beantworten gilt.

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