Vergleich der Anwendbarkeit unterschiedlicher Tetrazoliumsalze in Biotoxizitätsassays in Anwesenheit von Nickel- und Kupferionen

In der Kieferorthopaedie kommen unterschiedliche metallische Werkstoffe zum Einsatz. Vor dem Gebrauch muss sichergestellt sein, dass diese keine toxische Wirkung auf den menschlichen Organismus haben. Hierfuer gibt es zahlreiche Zytotoxizitaetsverfahren, zu denen auch der MTT-Test zaehlt. Bei dem MTT-Test werden Zellen in vitro mit dem Tetrazoliumsalz 3-(4,5-Dimethylthiazol-2-yl)-2,5-Diphenoltetrazoliumbromid (MTT) behandelt. Hierbei handelt es sich um einen gelben und wasserloeslichen Farbstoff, der durch pyridinhaltige Reduktionsaequivalente NADH und NADPH, zum Teil auch durch Succinat der Zellen, zu einem violetten und wasserunloeslichen Formazan reduziert wird. Die Formazanbildung laesst sich photometrisch bestimmen und damit laesst sich die Zellaktivitaet in Anwesenheit bzw. Abwesenheit des Pruefkorpers feststellen. Dieses Prinzip funktioniert auch mit anderen Tetrazoliumsalzen, wie z.B. XTT, MTS, WST1. Jedoch koennen Tetrazoliumsalze mit Metallionen, wie z.B. Nickel- oder Kupfer-Ionen chelatieren. Es entsteht ein andersfarbiges Produkt mit einem anderen Absorptionsmaximum, das die Aussagekraft des Zytotoxizitaetstests verfaelscht. Das Ziel dieser Studie war daher die Untersuchung des Einflusses von Nickel- und Kupferionen auf das Absorptionsvermoegen der 4 Tetrazoliumsalze MTT, MTS, WST1,und XTT. In dieser Studie wurden vier Tetrazoliumsalze (MTT,MTS, WST1, XTT) in einem zellfreien System unter Verwendung von Diaphorase und mit humanen Fibroblasten untersucht. Jedes der vier Tetrazoliumsalze wurde mit Nickel- und Kupfer-Ionen in verschiedenen Konzentrationen getestet. In dieser Studie konnte festgestellt werden, dass die Formazane einiger Tetrazoliumsalze (MTT und MTS) mit Metallionen Chelatkomplexe eingehen koennen. Die Chelatkomplexe haben ein anderes Absorptionsspektrum im Vergleich zu den Formazanen und koennen moeglicherweise die Aussagekraft von Zytotoxizitaetsassays beeintraechtigen. Bei Durchfuehrung eines Zytotoxizitaetsassays mit Tetrazoliumsalzen sollte man daher kritisch pruefen, ob diese mit Metallionen der zu untersuchenden Proben chelatieren koennten. Kann man eine Komplexbildung nicht ausschliessen, sollte man entweder auf Tetrazoliumsalze bei denen keine Chelatbildung nachgewiesen wurde (z.B. XTT, WST-1) oder auf andere Assays, wie z.B. den Brd-U Test zurueckgreifen.

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