Of sticks and carrots - Effects of coercive and rewarding measures for increasing vaccination uptake

Der Ausbruch ansteckender Krankheiten kann durch flächendeckende Impfung verhindert werden. Die Impfquoten fallen jedoch regelmäßig zu gering aus. Die vorliegende Dissertation beschäftigt sich deshalb mit zwei Ansätzen, um Menschen zu einer Impfung zu motivieren, (1) der Sanktionierung der Nichtimpfung im Rahmen einer Impfpflicht und (2) der Belohnung der Impfung durch Gewährung bestimmter Vorteile gegenüber Ungeimpften. In insgesamt sieben Artikeln werden mögliche Effekte der beiden Ansätze anhand empirischer Studien untersucht. Die Ergebnisse zeigen, dass die Einführung einer Impfpflicht zu psychologischer Reaktanz in der Bevölkerung führen kann, auch wenn die Regelung nur bestimmte Berufsgruppen betrifft. Erklärung und Begründung der Impfpflicht können Reaktanz zwar abfedern, vielfältige nachteilige Effekte auf das individuelle Gesundheitsverhalten sind jedoch wahrscheinlich. In Bezug auf Belohnungen lassen sich nur eingeschränkt positive Effekte finden. Während die Gewährung von Freiheiten nicht zu einer Erhöhung der Impfbereitschaft führt, können hohe Geldzahlungen die Impfquoten wahrscheinlich leicht steigern. Die vorliegende Arbeit zeigt, dass eine Impfpflicht oder Belohnungen wegen ihrer negativen oder eingeschränkten Effekte nicht als alleinige Maßnahme zur Steigerung der Impfquoten eingesetzt werden sollten, durchaus aber in einem Interventionsmix berücksichtigt werden können. Die Arbeit trägt zum Aufbau wissenschaftlicher Evidenz bei, die zur Auswahl und erfolgreichen Umsetzung wirkungsvoller Maßnahmen zur Förderung von Impfungen beitragen kann.

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