Die visuelle Darstellung von Migranten : Wandel und Kontinuitäten im deutschen Mediendiskurs

Ausgehend von dem Konzept der Mediatisierung im Hinblick auf eine Verknüpfung vonmedialem und politischem Diskurs wird in dieser Arbeit untersucht, inwiefern sich die visuelleRahmung von Migranten im Nachrichtenmagazin Der Spiegel im Sommer 2015 im Vergleich zu den 1990er Jahren, in denen integrationspolitische Bemühungen noch weitgehend vernachlässigt wurden, gewandelt hat. Mittels einer Verbindung von ikonografisch-ikonologischer Bildinterpretation und visueller Framing-Analyse werden verschiedene Frames innerhalb der beiden Untersuchungszeiträume identifiziert. Im Zeitraum zu Beginn der 1990er Jahre dominieren demnach der Belastungs- und Überforderungs-Frame, der Bedrohungs-Frame, der Verzweiflungs- und Hilfsbedürftigkeits-Frame sowie der Kriminalitäts- und Missbrauchs-Frame in der visuellen Migrations-Berichterstattung des Spiegel. Während der Belastungs- und Überforderungs-Frame sowie der Verzweiflungs- und Hilfsbedürftigkeits-Frame auch in der Berichterstattung 2015 zu finden sind, entfallen der Bedrohungs- sowie der Kriminalitäts- und Missbrauchs-Frame und werden durch den Solidaritäts- und Willkommens-Frame, den Gemeinschafts- und Integrations-Frame sowie den Arbeits- und (ökonomischen) Nutzen-Frame ersetzt. Dies bestätigt die forschungsleitende Annahme, die visuelle Berichterstattung über Migranten sei im Vergleich zu den 1990er Jahren und im Zuge gesellschaftspolitischer Veränderungen integrationsorientierter sowie differenzierter geworden.

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