Rekonstruktion einer Privatbibliothek der Aufklärung am Beispiel der Schlossbibliothek Molsdorf

Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit der Rekonstruktion einer adligen Privatbibliothek aus dem Zeitalter der Aufklärung. Die Schlossbibliothek Molsdorf ist vor allem auf die Sammlung des Grafen Gustav Adolph von Gotter (1692-1762) zurückzuführen. Ein großer Teil dieser Sammlung befindet sich heute in der Forschungsbibliothek Gotha. Um frühere Bibliotheken zu rekonstruieren und Wanderung von Büchern nachvollziehbar zu machen, ist die Erfassung von Provenienzen im Bereich der Erschließung alter Drucke unverzichtbar. Mit der Provenienzerschließung wird eine dritte Stufe der Bestandserschließung in Bibliotheken beschritten. Neben der exakten Verzeichnung des Titels und der intellektuellen Beschreibung des Textes geht es um die Entdeckung und Beschreibung des Buches als eines physischen Objektes. Um die ehemals in der Schlossbibliothek Molsdorf vorhandenen Bücher für vergleichende Untersuchungen mit adligen und anderen Privatbibliotheken nutzbar zu machen, werden die vorhandenen Bestände nach Anzahl der Bücher, Anteil der einzelnen Fachgebiete, Hauptwerke und -verfasser, Aktualität entsprechend der Erscheinungsjahre und anderen Kriterien analysiert. Wenn es möglich ist, werden Hinweise auf den Verbleib einzelner Werke gegeben. Auf der Grundlage dieser Kriterien lassen sich Aussagen über die Bedeutung der Schlossbibliothek Molsdorf im Allgemeinen und über den Buchbesitz Gotters als ein Vertreter des gebildeten und aufgeklärten Adels im Besonderen treffen.

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