Etablierung eines Zellsortierverfahrens auf Basis der autophagozytotischen Aktivität : Interaktion der Autophagie mit dem Zellzyklus und der Chemosensibilität in Leukämiezellen

Die Autophagie ist ein metabolischer Prozess, mit dem Zellen zum einen die Zellhomöostase aufrechterhalten und zum anderen auf Stressbedingungen reagieren können; in ersterem Falle handelt es sich um konstitutive, in letzterem um induzierte Autophagie. Sie stellt einen Recyclingmechanismus dar, der unter Ausbildung sogenannter Autophagosomen potenziell toxisches intrazelluläres Material abbaut und die Metaboliten der Wiederverwertung zuführt. Eine Dysregulation der Autophagie kann zu neurodegenerativen, entzündlichen oder autoimmunen Erkrankungen führen und nimmt auch auf die Tumorentstehung und -progression erheblichen Einfluss. Daher gilt die Modulation der Autophagie in der Krebstherapie als erfolgsversprechender Ansatz, um die herkömmlichen Therapiemöglichkeiten zu ergänzen. Dabei muss jedoch die Tatsache berücksichtigt werden, dass die Autophagie einerseits als protektiver Faktor der Krebsentstehung vorbeugen kann, andererseits jedoch auch maligne Zellen vor Stress, einschließlich der Chemotherapie, zu schützen vermag. Ob eine hohe oder niedrige Autophagie-Aktivität die Krebstherapie unterstützen kann, ist deshalb noch unentschieden. Aktuell werden darum sowohl Autophagie-Inhibitoren als auch -Induktoren klinisch getestet. Zudem ist die Autophagie an der Regulation diverser zellulärer Signalwege, wie beispielsweise der Zellzykluskoordination, beteiligt. Der Zusammenhang von Zellzyklusphase und Autophagie wird in aktuellen Studien allerdings kontrovers diskutiert. Ziel dieser Forschungsarbeit war es, durch die Weiterentwicklung und Etablierung der Methode der Zellsortierung nach Autophagie-Aktivität einen Beitrag zur Aufklärung der pathophysiologischen Bedeutung der Autophagie zu leisten.

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