- Hintergrund: Bei Patienten mit Morbus Parkinson (PD) wird die Medikation nach der Entlassung aus dem Krankenhaus häufig geändert.
- Fragestellung: Diese Beobachtungsstudie zielte darauf ab, Veränderungen der PD-Medikation nach der Entlassung zu beschreiben und ihren Zusammenhang mit der selbst berichteten Adhärenz und den klinischen Parametern zu untersuchen.
- Methoden: Während des Krankenhausaufenthalts wurden soziodemografische Merkmale, die von der Movement Disorder Society gesponserte Revision der Unified PD Rating Scale for Motor Function (MDS-UPDRS III), Hoehn and Yahr (H&Y)-Stadium, Levodopa-Äquivalent-Tagesdosis (LEDD), Beck Depression Inventory II (BDI .) -II) Score, Montreal Cognitive Assessment (MoCA) Score, Fragebogen zu nichtmotorischen Symptomen (NMSQ) und Stendal Adherence to Medication Score (SAMS) bei 125 Personen mit PD erhoben. Ein semistrukturiertes Interview wurde einen Monat nach der Entlassung durchgeführt, um das Ausmaß und die Gründe für eine Medikationsumstellung zu ermitteln.
- Ergebnisse: 38 Patienten (30,4%) wechselten ihre PD-Medikation nach der Entlassung. Die meisten Änderungen (20,8%) wurden von Ärzten durchgeführt, während 9,6% der Patienten ihre Medikation aufgrund von Nebenwirkungen, fehlender Wirkung der Medikation, fehlendem Wissen über die Indikation, auslaufender Medikamente oder unspezifischen Gründen selbst änderten. Dies führte zu niedrigeren Dosen, während Änderungen durch Ärzte sowohl zu einer Erhöhung als auch zu einer Verringerung der Dosis sowie zur Verschreibung neuer Medikamente führten. Patienten, die die Änderungen selbst vorgenommen hatten, waren gemäß des SAMS-Fragebogens mit größerer Wahrscheinlichkeit nonadhärent.
- Schlussfolgerung: Sowohl beabsichtigte als auch unbeabsichtigte Nonadhärenz treten bei Patienten auf, die nach der Entlassung die Medikation wechseln. Die Verwendung eines Adhärenzfragebogens während der stationären Behandlung kann helfen, eine solche Nonadhärenz frühzeitig zu erkennen.
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