Dissertation CC BY 4.0
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Vergleichende Untersuchung der CT- und MR-Virtopsie mit der konventionellen Autopsie bei Kindern

Untersuchung des Zusatzgewinns an Information, den die postmortale Bildgebung im Vergleich zur Autopsie erbringt, sowie Evaluation der Vor- und Nachteile der Methoden bei verschiedenen Befunden.Eingeschlossen wurden 52 Kinder (30 männlich, 22 weiblich) im Alter von 0 – 10 Jahren (Median 6 Monate), die im Zeitraum von 2010 - 2015 verstarben und bei denen neben einer Autopsie eine postmortale CT- oder eine postmortale CT- und MRT-Untersuchung erfolgte. Die postmortale CT wurde an einem 64-Zeilen-CT-Scanner und die MRT-Untersuchungen bei 1,5 Tesla nach standardisierten Parametern durchgeführt. Die CT- und MRT-Aufnahmen wurden geblindet ohne Kenntnis der Todesursache ausgewertet. Bei Feststellung der Todesursache zeigte sich eine Korrelation der Methoden bei traumatischer (100,0%) und infektiöser Ursache (53,3%), sowie bei Diagnose eines intrauterinen Fruchttodes (66,7%) oder eines Volvulus (100,0%). Keine große Übereinstimmung fand sich bei den Todesursachen Ertrinken, Ersticken, tödlicher Krampfanfall, Überhitzung und Intoxikation. In der Einzelbetrachtung der Organsysteme ergaben sich gleiche Befunde vor allem im zerebralen, pulmonalen und skelettalen System sowie bei der Detektion von Fremdkörpern und Ergüssen. Frakturen, pathologische Luftansammlungen und pulmonale Infektionen wurden häufiger in der Bildgebung detektiert, die konventionelle Autopsie fand hingegen mehr Einblutungen. Es zeigt sich, dass vor allem bei Frakturen, Luftansammlungen und pulmonalen Infektionen die postmortale Bildgebung zusätzliche Befunde liefern und bei Todesursache durch Infektion richtungsweisend sein kann. Ein adäquater Ersatz der konventionellen Autopsie ist durch die Bildgebung nicht möglich, allerdings ermöglicht sie als ergänzende Methode eine detailliertere fokussierte Autopsie.

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