Dissertation CC BY 4.0
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Differenzierte Betrachtung der Lernkurven eines erfahrenen offen-Operateurs bei Einführung des Roboting am Beispiel der radikalen Prostatektomie

Durch Bewertung des Outcomes und Erkennen von Fehlentwicklungen kann die Qualität neuer OP-Verfahren verbessert werden. Es sollen die steigende Erfahrung des Operateurs der ersten 250 RALPs (2011-2013) mit steigender Anzahl durchgeführter Operationen durch differenzierte Lernkurven dargestellt sowie direkte und indirekte Einflussfaktoren identifiziert werden. Die Auswertung umfasst u.a. Operationszeit, Komplikationsrate, Anzahl der Nerverhalte sowie funktionelles und onkologisches Outcome. Es wurden 5 Zeitgruppen zu je 50 Patienten gebildet und ihre Homogenität bezüglich präoperativer Parameter (cT, GS, PSA, BMI, Komorbiditäten, präoperative Gesundheit, Lebensqualität, Potenz und Kontinenz) festgestellt. Aus der Analyse von OP-Zeiten, Komplikationen, onkologischem Outcome, Kontinenz, Potenz und Hospitationsdauer wurden Lernkurven erstellt. Mit steigender Erfahrung nahm die Rate der Nerverhalte bei fallender Prostatapräparationszeit und konstanter Gesamtkomplikationsrate zu. Potenzrate nach 12 Monaten, Leckagerate, Katheterverweildauer und Hospitalisationsdauer waren konstant, Lebensqualität, Gesundheit und Kontinenz nach 12 Monaten wurden besser eingeschätzt. Alle OP-Zeiten fielen bis zu Zeitgruppe 3 ab, ein Anstieg ab Gruppe 4 erklärt sich durch Einarbeitung weiterer Assistenten und Oberärzte. Die max. R1-Rate (32%) in Zeitgruppe 3 war auf ein signifikant häufigeres Auftreten von lokal fortgeschrittenen Tumoren zurückzuführen. Durch die Lernkurven wurde eine Verbesserung der prozeduralen Qualität bei stabilem onkologischem Outcome und niedriger Komplikationsrate nachgewiesen. Die Assistenz durch unerfahrene Kollegen führte ohne Beeinflussung von Outcome oder Komplikationsrate zu einer längeren OP-Zeit. Die Lernkurve des Hauptoperateurs zeigte eine Verbesserung der OP-Zeit und Zunahme vollständiger Nerverhalte. Kontinenz, Gesundheitszustand und Lebensqualität wurden 12 Monate postoperativ besser bewertet.

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